SAP Produktion

Das Angebot der SAP im Produktionsumfeld unterstützt Unternehmen vor allem im Bereich der Produktionsplanung, -durchführung und -kontrolle. Dabei können sowohl jegliche betriebswirtschaftlichen als auch die operativen Shop-Floor-Prozesse begleitet, durchgeführt und gemanagt werden. Unter Shop-Floor-Prozessen werden hier alle Aufgaben, Arbeiten und Arbeitsfolgen im Produktionsbereich verstanden.

Im Zeitalter der Digitalisierung und Industrie 4.0 sind Cloud-Lösungen und analytische Ansätze kaum wegzudenken. Auch hierfür bietet SAP in der Produktion Lösungen an, die bei der Weiterentwicklung und Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit in der Zukunft einen bedeutenden Wert haben können. Diese Lösungen fokussieren sich auf der einen Seite auf den betriebswirtschaftlichen ERP- bzw. S/4HANA-Bereich als auch auf das operative Manufacturing-Umfeld. Ergänzend wird das Ziel der toolgestützten Vernetzung der gesamten Fertigung verfolgt.

Die bieten operative und Shop-Floor-integrierte Lösungen, die eine flexible und transparente Produktion schaffen. Kennzahlen werden von SAP eine immer größere Bedeutung zugewiesen. Neben dem ERP-Modul SAP PP für die Produktionsplanung- und Steuerung auf betriebswirtschaftlicher Ebene bietet die SAP Manufacturing Execution Suite eine Vielzahl von ergänzenden Digitalisierungsmöglichkeiten an. Darunter fällt:

  • SAP ME (Manufacturing Execution),
  • SAP MII (Manufacturing Integration and Intelligence),
  • SAP PCo (Plant Connectivity),
  • SAP DME (Digital Manufacturing Execution) und
  • SAP DMI (Digital Manufacturing Insights).
  • SAP DME und SAP DMI sind beide Teil der SAP Digital Manufacturing Cloud.

Alles in allem können mit SAP von der Durchführung auf Maschinenebene bis hin zum Top-Management Reporting alle wichtigen Prozesse abgebildet und die Fertigung entlang des gesamten Produktionsprozesses gemanagt werden.

SAP Production Planning and Control (SAP PP)

Mit dem Modul SAP PP (Produktionsplanung und -steuerung) werden alle betriebswirtschaftlichen Prozesse der Produktion abgebildet. Dies reicht von der Produktionsplanung, über die -durchführung bis hin zu der gesamten Verwaltung und Kontrolle der Produktionskette. Zudem sind die Materialbedarfsplanung (MRP) und die Kapazitätsplanung Teil des Moduls. Dabei unterstützt SAP PP verschiedenste z. T. branchenspezifische Fertigungsarten wie z. B. die Auftragsfertigung, Prozessfertigung, Serienfertigung oder auch die Einzelfertigung und kann somit universal bei fertigenden Unternehmen eingesetzt werden.

SAP S/4HANA Manufacturing

SAP hat zum 31.12.2025 den Support des aktuellen SAP ERPs abgekündigt. Mit dieser Änderung und der Einführung von SAP S/4HANA ergeben sich auch im Produktionsumfeld einige Änderungen. SAP S/4HANA Manufacturing ist das zentrale Element des Digital Cores, das sich rund um die Prozesse in der Fertigungssteuerung, Produktionsablauf, Qualitätsmanagement und Wartung kümmert.

Ziel von S/4HANA Manufacturing ist ein sehr hoher Automatisierungsgrad mit minimalen Rüstzeiten und “Null Ausschuss”. Oftmals wird der Begriff S/4HANA Manufacturing im Kontext mit SAP MES verwendet und kann sowohl in der Cloud, On-Premise als auch in einem hybriden Modell betrieben werden.

SAP Manufacturing Execution Suite (SAP MES)

Mit der SAP Manufacturing Execution Suite können Unternehmen eine vollumfängliche Integration des operativen Shop-Floors in die betriebswirtschaftlichen Prozesse des SAP ERPs und/oder SAP S/4HANA realisieren. Die SAP Manufacturing Execution Suite besteht hierbei aus den Anwendungen SAP PCo, SAP ME und SAP MII, die teilweise auch dezentral und ohne Integration in das SAP ERP- bzw. S/4HANA-System betrieben werden können. Neben der Integration bietet SAP MES viele weitere Vorteile, die den Funktionsumfang des ERP- oder S/4HANA-Systems ergänzen und die Umsetzung von Industrie-4.0-Konzepten in der Fertigung unterstützen. Darunter fällt unter vielen weiteren Funktionen die Harmonisierung heterogener Systemlandschaften auf dem Shop-Floor, KPI Management und Reporting, papierlose Fertigung, Prozesskontrollen, WIP-/Chargen-Tracking oder Non-Conformance.

SAP Manufacturing Execution (SAP ME)

SAP ME als Teil von SAP MES bietet umfangreiche, Shopfloor nahe Kernfunktionalitäten, die über das normale SAP PP nicht in diesem Detailgrad abbildbar sind. SAP Manufacturing Execution kann sowohl integrativ über die SAPMEINT-Schnittstelle (Standard-Schnittstelle für die Übertragung von Stamm- und Bewegungsdaten zwischen SAP ERP und MES) in die betriebswirtschaftlichen Prozesse des SAP ERPs und/oder S/4HANA integriert, als auch als Stand-Alone Anwendung genutzt werden. Grund dafür ist ein vollumfängliches Management von Stammdaten, Bewegungsdaten und Prozessen. Bei der Integration in das ERP-/S/4HANA-System werden Stammdaten synchron gehalten.

Folgende Kernfunktionalitäten zeichnen SAP ME aus:

  • Produkt- und Materialverfolgung
  • Echtzeitdatenerfassung und -reporting
  • Genealogie eines Produktes
  • Werkzeugverwaltung
  • Qualitätsmanagement
  • Ressourcenverwaltung und -planung (z.B. Mitarbeiter, Equipment,…)
  • Reportingfunktionalitäten
  • Digitalisierung von Arbeitsanweisungen und Dokumenten auf dem Shop-Floor

SAP Manufacturing Integration and Intelligence (SAP MII)

SAP MII ist neben SAP Manufacturing Execution (ME) und SAP Plant Connectivity (PCo) die dritte Hauptkomponente der SAP Manufacturing Execution Suite und das Verbindungsstück zwischen den produktionsnahen Shop-Floor-Systemen und den betriebswirtschaftlichen Systemen/Software auf der höheren Ebene. Zu den Hauptaufgaben des SAP MII zählt die Integration von Stamm- und Transaktionsdaten zwischen dem MES und ERP- bzw. S/4HANA-System. Die Integration in Non-SAP-Systeme ist ebenfalls möglich. Manufacturing Integration und Intelligence ist in einem Baukastenprinzip konzipiert, das es Unternehmen erlaubt, selektiv verschiedene Komponenten aus der Anwendung zu nutzen und beliebig zu konfigurieren.

Folgende Komponenten stehen mit SAP MII zu Verfügung:

  • OEE Management (Overall-Equipment-Effectiveness)
  • Werksinformationskatalog
  • Quality Engine
  • Energy monitoring
  • KPI und Alert Management
  • Nachrichtenservices
  • Visualisierungen und Dashboards
  • Prozessverwaltung

SAP Plant Connectivity (SAP PCo)

Ein wichtiger Baustein zur Realisierung von Industrie-4.0-Konzepten in der Produktion und Fertigung ist SAP Plant Connectivity als dritte Komponente der SAP Manufacturing Execution Suite. SAP PCo fungiert primär als Konnektor, Schnittstelle und Übersetzer zwischen Shop-Floor und Betriebswirtschaft.

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In der Integration von vielen unterschiedlichen physischen Systemen wie z. B. Robotern, Maschinen oder Sensoren kann mit SAP PCo eine einheitliche und integrative Schnittstelle zu SAP genutzt werden. Die Anwendung beschränkt sich hierbei nicht nur auf Produktions- und Automatisierungsszenarien, sondern ist universell einsetzbar. Besonders bei der Erfassung und Nutzung von Daten aus operativen Bereichen und deren Integration ist SAP Plant Connectivity wertvoll.

SAP Betriebsdatenerfassung (SAP BDE)

Hauptziel von SAP BDE ist die automatisierte Erfassung von Betriebsdaten. Darunter zählen Produktionsrückmeldungen, Personalzeiterfassungen, Auftragsdaten, Arbeitsplatzdaten und auch Materialdaten. Unternehmen profitieren von SAP BDE, da hierdurch eine Erfassung und Auswertung von Ist-Kosten ermöglicht wird. Zudem können über Folgeaktivitäten Produktionskennzahlen ermittelt und ein guter Überblick über den Produktionsstatus gewährleistet werden.

Technisch bietet SAP ERP die Schnittstellen KK1 – KK5 für den BDE-Datentransfer. Die KK2- und KK5-Schnittstelle für Produktionsrückmeldungen und KANBAN werden ab 2025 und unter S/4HANA durch SAP POI (Process Optimization Interface) abgelöst. Ebenfalls kann die Betriebsdatenerfassung über ein MES realisiert werden.

SAP Digital Manufacturing Cloud (SAP DMC)

Die SAP Cloud für Manufacturing bietet Unternehmen die Möglichkeit und Chance ihre Leistung und Produktionsqualität bzw. -effizienz zu steigern und die Umsetzung von Industrie-4.0-Konzepten zu realisieren. Die Digital Manufacturing Cloud bietet hierbei das Äquivalent zu den On-Premise-Anwendungen rund um die SAP Manufacturing Execution Suite und umfasst Digital Manufacturing Execution (vergleichbar mit SAP ME) und Digital Manufacturing Insights (vergleichbar mit SAP MII).

Hier ein Überblick über die Kerneigenschaften der SAP Digital Manufacturing Cloud:

Digital Manufacturing Insights (SAP DMI)

  • Standortübergreifendes Performance-Controlling mit Hilfe von standardisierten KPIs
  • Ursachenanalysen auf globaler, werks- oder arbeitsplatzbezogener Ebene zur systematisierten Fehleranalyse
  • Individuelle Dashboards für Schwellwertanalysen und KPI Reporting
  • Definition eigener KPIs
  • Harmonisierung von Daten und Prozessen aus heterogenen Systemlandschaften (SAP und Non-SAP) – darunter SAP ERP bzw. S/4HANA und SAP Manufacturing Execution
  • Einsatz von Machine Learning für effektives Qualitätsmanagement
  • Ganzheitliche Betrachtung des Produktionsprozesses durch operative und betriebswirtschaftliche Datenintegration

Digital Manufacturing Execution (SAP DME)

  • Ausrichtung und Kontrolle des Shop-Floors
  • Realisierung von Top-to-Shop-Floor-Szenarien
  • Intuitive Oberflächen und Shop-Floor-Anwendungen für Produktionsmitarbeiter und eine papierlose Fertigung
  • Monitoring der gesamten Produktionsdurchführung
  • Schnelle Reaktionen auf ungeplante Ereignisse/ Zwischenfälle
  • Einbindung der SAP Manufacturing Insight Features
  • Stammdatenmanagement für die Produktion
  • Management von Arbeitsplänen
  • (Produktions-)Datenerfassung
  • Auftragsmanagement und -freigabe
  • Overall Equipment Effectiveness (OEE)
  • Ressourcenmanagement

Fazit

SAP bietet im Produktionsumfeld ein breites Angebot an. Sowohl für kleine, mittelständische als auch für große Unternehmen sind passende Produkte mit einem großen Funktionsspektrum vorhanden. Aus meiner Sicht ist der Weg in Richtung Digitalisierung und Industrie 4.0 für produzierende Unternehmen unabdingbar. Zeitgleich können über S/4HANA Manufacturing und die SAP Manufacturing Execution Suite (On-Premise und in der Cloud) vielerlei Vorteile im Sinne der Transparenz, Nachverfolgbarkeit, Qualität und Kosten erreicht werden.

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