Tim Lutz
13. August 2019

SAP Digital Manufacturing Portfolio

Digital Manufacturing Portfolio

Viele Unternehmen beschäftigen sich aktuell mit der Realisierung von Industrie 4.0 Konzepten in der Fertigung. Die Beweggründe hierfür können sehr unterschiedlich sein. Von Herausforderungen in der Effizienz der Fertigung, die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit, Kundenanforderungen oder auch um das eigene Unternehmen für die Digitalisierung und die Fabrik der Zukunft zu wappnen. SAP bietet hierzu mehrere Anwendungen im Fertigungsumfeld, die ergänzend zu einem ERP oder S/4HANA System eingesetzt werden können.

Die SAP reagiert auf steigende Anforderungen im Fertigungsumfeld aufgrund steigendem Kostendruck, internen und externen Anforderungen an Produkte und Prozesse sowie die Digitalisierung und Industrie 4.0 mit dem SAP Digital Manufacturing Portfolio. Dieses aus verschiedenen Anwendungen bestehende Programm dient hauptsächlich zum Management und zur Kontrolle des Shop-Floor und zur Integration operativer und betriebswirtschaftlicher Prozesse aus dem ERP bzw. S/4HANA System.

SAP Analytics

E-Book: Mobile Datenerfassung (MDE)

Erfahren Sie mehr über die mobile Datenerfassung, mit deren Hilfe Sie Prozesse optimieren können.

Bestandteile des SAP Digital Manufacturing Portfolios

Mit dem Digital Manufacturing Portfolio werden SAP Kunden zur Umsetzung von Industrie 4.0 sowohl On-Premise, als auch Cloud-Lösungen angeboten. Das folgende Schaubild bietet Ihnen einen Überblick über die Bestandteile.

SAP Digital Manufacturing Portfolio

Abbildung 1: Bestandteile des SAP Digital Manufacturing Portfolios

Neben der SAP Manufacturing Execution Suite bietet SAP vergleichbare Funktionalitäten in der Digital Manufacturing Cloud an.

SAP Manufacturing Execution (On-Premise)

SAP ME ist Teil der SAP Manufacturing Execution Suite und ermöglicht Unternehmen den Einsatz von Industrie 4.0 Konzepten. Zudem steuert, überwacht und kontrolliert SAP ME den gesamten Fertigungsprozess von Auftragsfreigabe bis Abschluss. Die On-Premise Anwendung der SAP kann sowohl integrativ mit SAP ERP, als auch als eigenständige und ERP unabhängige Anwendung betrieben werden. Zu den Kernfunktionalitäten gehören unter anderem die Produkt- und Materialnachverfolgung, die Echtzeitdatenerfassung, das Qualitätsmanagement und verschiedene KPI basierte Reportingmöglichkeiten für die Produktion.

Die Industrie 4.0 spielt in der Logistik und Produktion eine immer größere Rolle. In diesem Webinar zeigen wir Ihnen daher anhand von Praxisbeispielen, wie KIs in diesem Umfeld eingesetzt werden.

SAP Manufacturing Integration and Intelligence (On-Premise)

Als Verbindungsstück zwischen dem Shopfloor und dem ERP System gilt SAP MII, welches ebenfalls Teil von SAP MES ist. Kernaufgabe von SAP MII ist die Integration von Bewegungs- und Stammdaten zwischen einem S/4HANA bzw. ERP System oder einem non-SAP System und dem MES. Diese Anwendung hat den Hauptfokus auf der Prozessverwaltung, dem Monitoring und der Visualisierung der Produktion und entsprechender KPIs.

SAP Plant Connectivity (on-Premise)

SAP PCo ist das Verbindungsstück zwischen Shop-Floor und MES. Primär ist SAP Plant Connectivity die Schnittstelle und der Übersetzer der Sprache des Shop-Floor – d.h. der Maschinen, Sensorik und jeglicher Geräte, die auf dem Shop-Floor Daten erfassen können – in die betriebswirtschaftliche Sprache von SAP ERP oder SAP S/4HANA.

SAP PCo als Konnektor zwischen Shop-Floor und MES

Abbildung 2: SAP PCo als Konnektor zwischen Shop-Floor und MES

Die Hauptaufgabe liegt in der Integration physischer Systeme und ist universell einsetzbar.

SAP Digital Manufacturing Cloud

Die SAP Digital Manufacturing Cloud ist eine vollumfängliche Cloud-Lösung für die Steuerung und Überwachung des gesamten Produktionsprozesses. Sie stellt das Äquivalent zu der On-Premise Lösung der SAP Manufacturing Execution Suite dar und besteht aus zwei Hauptbereichen.

Auf der einen Seite können Unternehmen mit SAP Digital Manufacturing Insights (SAP DMI) ein standortübergreifendes Performance-Controlling, die Harmonisierung von Daten aus verschiedenen SAP und Non-SAP Systemlandschaften und umfangreiche Fehleranalysen auf globaler oder lokaler Ebene durchführen. Zudem bietet SAP DMI zur Umsetzung und Implementierung von Industrie 4.0 Konzepten in der Fertigung und dem Qualitätsmanagement Einsatzmöglichkeiten für Machine Learning an und ermöglicht eine ganzheitliche Betrachtung der Produktionsprozesse.

Mit SAP Digital Manufacturing Execution (SAP DME) können Unternehmen einen cloudbasierten Lösungsansatz für die Kontrolle des Shop-Floors, das Monitoring der Produktionsdurchführung, Ressourcen- und Auftragsmanagement sowie die Realisierung von Top-to-Shop-Floor-Szenarien anwenden. Darüber hinaus unterstützt DME die Betriebsdatenerfassung in der Produktion und bietet Produktionsmitarbeitern und Managern eine verbesserte User Experience durch intuitive Oberflächen und Dashboards. SAP DME und SAP DMI können demnach gemeinsam verwendet werden und ermöglichen die jeweilige Einbindung.

Fazit

Mit dem SAP Digital Manufacturing Portfolio setzt die SAP sowohl auf die etablierte On-Premise Lösung, als auch auf cloudbasierte Anwendungen, die einem Unternehmen die aufwendigere Einführung der On-Premise Lösung abnimmt. Die Investition in Infrastruktur und Hardware lässt sich mit SAP DMI und SAP DME also auf ein Minimum reduzieren. Unabhängig von der Cloud oder On-Premise Lösung bietet das Manufacturing-Portfolio fertigenden Unternehmen die Möglichkeit, auf steigende Anforderungen des Marktes und ihrer Kunden zu reagieren und sich durch die Weiterentwicklung der Kernbereiche die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

Haben Sie Fragen zum SAP Digital Manufacturing Portfolio? Kontaktieren Sie mich gerne.

Tim Lutz

Tim Lutz

Mein Name ist Tim Lutz und ich bin der Bereichsleiter IT für Produktion und Logistik. Ich beschäftige mich schon seit vielen Jahren mit Logistiklösungen im SAP Umfeld.

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie mich!



Das könnte Sie auch interessieren

Die Anforderungen an produzierende Unternehmen - besonders in der SAP Auftragsfertigung - steigen stetig. Sowohl interne Anforderungen als auch Anforderungen von Geschäfts- oder Endkunden erfordern häufig die Nachverfolgbarkeit der gelieferten […]

weiterlesen

Durch nicht rechtzeitig erkannte Abweichungen (Non-Conformance) in Prozessen und der Produktion wird häufig unnötig viel Ware/Komponenten verschrottet, zeitintensiv nachgearbeitet, fehlerhaft weiterverarbeitet oder gar fehlerhafte Endprodukte an den Kunden ausgeliefert. SAP […]

weiterlesen

Unternehmen investieren häufig viel Geld in die Erweiterung ihrer SAP ERP Systeme. Grund dafür sind vor allem Funktionserweiterungen im Produktionsumfeld, die der ERP oder S/4HANA Standard nicht bietet. Diese Eigenentwicklungen […]

weiterlesen

2 Kommentare zu "SAP Digital Manufacturing Portfolio"

Hallo Herr King,

welche Voraussetzungen müssen im Unternehmen gegeben sein, damit die Digital Manufacturing Cloud verwendet werden kann?

Antworten

Hallo Herr Schmitt,

die DMC seht als Software as as Service (SaaS) in der SAP Cloud Platform zur Verfügung.
Um Daten aus on-Premise Systemen oder dem Shop-Floor in die Cloud zur Nutzung des Services übertragen zu können die Could Connector eine Voraussetzung.

Je nachdem, welche Funktionen Sie in der Cloud nutzen möchten (Insights oder Execution), sind unterschiedliche Voraussetzungen zu erfüllen (z.B. Installation SAP Plant Connectivity,…).

In welchem Zusammenhang möchten Sie die DMC evaluieren/einführen? Welche gezielten Informationen kann ich Ihnen geben (DMC for Execution oder Insights)?
Kontaktieren Sie mich gerne direkt, damit wir ein kurzes Telefonat vereinbaren können.

Beste Grüße,
Cedric King

Antworten

Schreiben Sie einen Kommentar

Bitte füllen Sie alle mit * gekennzeichneten Felder aus. Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.





Kontaktieren Sie uns!
Lea Sittermann
Lea Sittermann Kundenservice