Tim Lutz
28. Mai 2025

Effiziente Planung und Steuerung von Unternehmensressourcen

Ressourcenplanung

Ressourcenplanung ist zentral für den Unternehmenserfolg. Ziel ist es, Personal, Budget und Material optimal einzusetzen – für Projekte, Produktion und Dienstleistungen. SAP bietet hierfür eine Vielzahl von Lösungen, die Unternehmen bei der Planung, Steuerung und Überwachung ihrer Ressourcen unterstützen können.

Was gehört zur Ressourcenplanung?

Zunächst möchten Sie einen Überblick gewinnen, welche Ressourcen überhaupt zur Verfügung stehen, damit Sie diese effektiv managen können. Hierzu werden Ressourcen üblicherweise vier Kategorien zugeordnet: personelle, materielle, finanzielle und zeitliche Ressourcen. Was sind typische Aufgaben in jedem Bereich?

  • Personelle Ressourcen: Mitarbeiter gezielt einsetzen
    Hier geht es um die Verteilung von Arbeitskraft. Wer steht wann zur Verfügung? Mit welchen Fähigkeiten und in welchem Umfang? Verantwortliche planen Kapazitäten, erstellen Urlaubspläne und versuchen, Engpässe zu vermeiden. Auch die gezielte Weiterbildung von Mitarbeitern ist wichtig, um die Kompetenzen im Team kontinuierlich an die Projektanforderungen anzupassen. Das Ziel: die richtigen Mitarbeiter zur richtigen Zeit am richtigen Ort einzusetzen.
  • Materielle Ressourcen: Materialflüsse im Griff halten
    Ob Rohstoffe, Bauteile oder Maschinen – alles muss verfügbar sein, wenn es gebraucht wird. Daher erstellen Manager Bedarfsprognosen, kontrollieren Lagerbestände und organisieren die Beschaffung, um Produktionsstillstände zu vermeiden. Auch die Wartung von Maschinen und die Verwaltung von Betriebsmitteln spielen eine wichtige Rolle.
  • Finanzielle Ressourcen: Budgets steuern
    Das vorhandene Geld optimal einsetzen – dazu braucht es Klarheit und Kontrolle. Führungskräfte erstellen Budgets, weisen Mittel zu und kontrollieren die Ausgaben. Frühzeitige Warnungen bei drohenden Budgetüberschreitungen helfen, finanzielle Risiken zu minimieren und die finanzielle Gesundheit von Abteilungen und Projekten sicherzustellen.
  • Zeitliche Ressourcen: Termine realistisch planen
    Die Aufgaben sind vielfältig: Verantwortliche erstellen realistische Zeitpläne, definieren Fristen, wobei sie Abhängigkeiten zwischen einzelnen Aufgaben und Projekten berücksichtigen müssen. Ziel ist es, Engpässe und Verzögerungen zu vermeiden und den pünktlichen Abschluss von Projekten sicherzustellen.

Das Ziel ist es, ein optimales Zusammenspiel aller Ressourcen zu erreichen, damit die Produktivität (in Projekten) steigt und die Unternehmensziele effizient, wirtschaftlich und termingerecht erreicht werden.

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Vorteile effizienter Ressourcenplanung in SAP

Eine strukturierte Ressourcenplanung bildet die Grundlage für eine erfolgreiche Projektumsetzung. Werden die vorhandenen Ressourcen optimal eingesetzt, hat das viele Vorteile:

  • Bessere Auslastung: Personal, Materialien und finanziellen Mittel werden passgenau zugewiesen.
  • Termintreue: Ressourcen stehen optimal bereit, sodass Teams Fristen verlässlich einhalten.
  • Effiziente Ressourcennutzung: Passgenaue Zuweisung von Personal, Materialien und finanziellen Mitteln
  • Geringere Projektkosten: Teams planen Budgets genauer, vermeiden unnötige Ausgaben und überschreiten Budgets seltener.
  • Zufriedene Mitarbeiter: Die Arbeit wird fair verteilt. Mitarbeiter erleben weniger Überlastung und bleiben langfristig motiviert.Besser Planbarkeit im Projekt: Verantwortliche erkennen Abweichungen frühzeitig und können Engpässe vermeiden.
  • Zufriedene Kunden: Projekte laufen planmäßig, Produkte überzeugen durch Qualität und Liefertermine werden zuverlässig eingehalten.

SAP-Lösungen für die Ressourcenplanung

SAP bietet verschiedene Module für die Ressourcenplanung. Mit ihnen lassen sich die Vorteile einer effektiven Ressourcenplanung gezielt realisieren. Die integrierten Tools und Module ermöglichen eine ganzheitliche Steuerung und Überwachung von Prozessen:

SAP ERP und S/4HANA

Die folgenden Module bilden die Basis für die Ressourcenplanung mit SAP, sowohl im auslaufenden On-Premise-ERP als auch im Nachfolgeprodukt S/4HANA:

  • SAP PP (Production Planning): Planung von Produktionskapazitäten und Materialbedarfen
  • SAP HCM (Human Capital Management): Personalplanung, Verfügbarkeitsübersichten und Skill-Management
  • SAP MM (Material Management): Bestandsführung, Einkauf und Lagerverwaltung

Die Module sind miteinander vernetzt und greifen auf eine gemeinsame Datenbasis zurück, sodass durchgängige, datenbasierte Planungsprozesse entstehen, die sich laufend an aktuelle Bedingungen anpassen lassen.

Was bietet SAP S/4HANA zusätzlich?

Die neueste Version des SAP ERP S/4HANA bietet eine Reihe von Innovationen. Für die Ressourcenplanung relevant:

  • Echtzeit-Planung dank HANA-Datenbank: Alle Informationen zu Ressourcen stehen sofort zur Verfügung – ohne Zeitverzug durch Systemläufe.
  • Predictive Analytics: Verantwortliche können Planungsalternativen simulieren und so die beste Strategie wählen, um gezielt auf Engpässe oder Nachfrageänderungen zu reagieren.
  • Integrierte Planung: Personal-, Finanz- und Materialplanung sind vernetzt, was fundierte, ganzheitliche Entscheidungen vereinfacht.
  • Lieferkette: Planung mit SAP Integrated Business Planning (IBP)

SAP IBP ergänzt S/4HANA um fortschrittliche Planungsfunktionen. Sie sind speziell für die Ressourcenplanung mit SAP bei komplexen Lieferketten und volatilen Märkten nützlich. Die cloudbasierte Lösung setzt auf KI-gestützte Prognosen sowie Echtzeit-Analysen und besteht aus drei Hauptkomponenten:

  • Absatz- und Vertriebsplanung: Prognostiziert Bedarfe mithilfe von Machine Learning
  • Bestandsplanung und –optimierung: Optimiert Lagerbestände mit präzisen Berechnungen und Zielvorgaben
  • Prognosen und Bedarfssteuerung: Passt Produktions- und Lieferkapazitäten flexibel an Veränderungen im Markt an

Ressourcenplanung in der Produktion

In der Fertigung ist eine präzise Ressourcenplanung entscheidend, um Materialverfügbarkeit, Maschinenlaufzeiten und Personal effizient aufeinander abzustimmen. Für optimale Abläufe lassen sich die verschiedenen SAP Module einfach kombinieren.

SAP PP (Production Planning) bildet das Kernmodul. Es steuert Fertigungsaufträge, dient zur Kapazitäts- und Materialbedarfsplanung (MRP). Ergänzend können Unternehmen SAP MM (Materials Management) für Bestandsführung, Beschaffung und Lagerverwaltung einsetzen.

Wenn Unternehmen bereits auf SAP S/4HANA umgestellt haben, profitieren sie zusätzlich von Echtzeitanalysen und KI-basierten Planungssimulationen.

Für eine erweiterte, vorausschauende Planung empfiehlt sich der Einsatz von SAP IBP: Die Lösung optimiert mithilfe KI-gestützter Prognosen Materialflüsse über die gesamte Supply Chain hinweg. So lassen sich Produktionsprozesse zuverlässig steuern, Durchlaufzeiten verkürzen und Verzögerungen vermeiden – bei maximaler Auslastung vorhandener Ressourcen.

Umsetzung der Ressourcenplanung mit SAP

Möchten Sie eine effiziente Ressourcenplanung mit SAP umsetzen, empfiehlt sich ein Vorgehen in mehreren, aufeinander abgestimmten Schritten:

  • Bedarfsanalyse: Ermitteln Sie die erforderlichen Ressourcen pro Projekt, Abteilung oder Produktion
  • Ressourcenerfassung: Erfassen Sie die Verfügbarkeiten in SAP.
  • Kapazitätsplanung: Gleichen Sie Bedarfe und Verfügbarkeiten ab.
  • Planung und Zuordnung: Ordnen Sie Personal, Material und Budgets zu.
  • Monitoring und Reporting: Nutzen Sie die Echtzeit-Überwachung, um Prozesse zu analysieren und Abweichungen zu erkennen.

Ein zentraler Erfolgsfaktor ist die kontinuierliche Überwachung der Planungen. SAP bietet Dashboards, die aktuelle Daten visualisieren und automatisch auf Planabweichungen hinweisen. So können Unternehmen proaktiv reagieren.

Vorteile der Ressourcenplanung mit SAP

  • Transparenz: Echtzeit-Einblick in Ressourcennutzung und Verfügbarkeit
  • Effizienz: Optimale Auslastung von Kapazitäten und Vermeidung von Engpässen
  • Kostenkontrolle: Bessere Budgetplanung und Vermeidung von Überkosten
  • Integration: Nahtlose Verknüpfung von Planung, Einkauf, Produktion und Finanzen
  • Flexibilität: Anpassung der Planung an geänderte Anforderungen
  • Verbesserte Zusammenarbeit: Abteilungen wie Einkauf, Produktion und Personalwesen arbeiten auf Basis derselben Daten, was die Kommunikation vereinfacht und Planungsfehler reduziert.

Herausforderungen in der Ressourcenplanung

Trotz der vielen Vorteile gibt es auch Herausforderungen bei der Implementierung einer SAP-basierten Ressourcenplanung:

  • Datenqualität: SAP plant auf Basis vorhandener Daten. Sind sie veraltet, unvollständig oder inkorrekt, führt das zu ungenauen Planungen und Fehlentscheidungen. Die Daten müssen daher regelmäßig geprüft und gegebenenfalls aktualisiert werden.
  • Komplexität: SAP umfasst eine Vielzahl von Modulen. Darin liegt eine große Stärke des Systems, aber auch eine Herausforderung. Ohne klar definierte Prozesse, Verantwortlichkeiten und Schnittstellen droht das System unübersichtlich zu werden.
  • Schulung: Die besten Tools nützen nichts, wenn Mitarbeiter sie nicht beherrschen. Unternehmen müssen ihre Teams schulen, damit sie die Funktionen der Systeme verstehen und effektiv einsetzen. Wegen der hohen digitalen Dynamik braucht es nicht nur einmalige Trainings, sondern eine Kultur des kontinuierlichen Lernens.
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Best Practices: Neue Lösungen erfolgreich einführen

Die Einführung einer systembasierten Ressourcenplanung ist mehr als ein technisches Projekt. Es ist ein Change in der Organisation, der sorgfältig vorbereitet und begleitet werden sollte. Wenn Sie einige Best Practices beachten, erhöhen Sie die Akzeptanz der neuen Prozesse bei Ihren Mitarbeitern und den spürbaren Mehrwert der Lösung.

Frühzeitig und fundiert planen

Der erste Schritt ist eine gründliche Bedarfsanalyse. Welche Arten von Ressourcen stehen im Fokus? Wo gibt es Engpässe oder ineffiziente Abläufe? Beantworten Sie diese Fragen direkt zu Beginn, um die Grundlage für eine passgenaue Lösung zu legen.

Bestehende Prozesse integrieren

Eine neue SAP-Lösung sollte sich nahtlos in bestehende Abläufe und Systeme einfügen. Schnittstellen, Datenflüsse und Verantwortlichkeiten müssen klar definiert sein, damit eine reibungslose Einführung gelingt.

Monitoring aufsetzen

Die Planung von Ressourcen ist kein statischer Prozess. Nur wer regelmäßig prüft, ob Pläne noch zu den tatsächlichen Anforderungen passen, kann rechtzeitig gegensteuern. Nutzen Sie die integrierten Dashboards der SAP-Lösungen, definieren Sie KPIs und lassen Sie sich bei kritischen Werten automatisch alarmieren.

Change-Management aktiv gestalten

Es sind Menschen, die die Technik zum Leben erwecken. Binden Sie Ihre Mitarbeitenden früh ein und kommunizieren Sie die Vorteile der neuen Systeme und Abläufe. So motivieren Sie Ihr Team und schaffen die Voraussetzungen, dass aus einer technischen Umstellung ein echter Fortschritt wird.

Fazit

Ressourcensteuerung – Tools machen den UnterschiedEine durchdachte und strategische Ressourcenplanung ist für Unternehmen jeder Größe unerlässlich, um Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. SAP unterstützt mit integrierten Lösungen für Planung, Steuerung und Optimierung von personellen, materiellen, finanziellen und zeitlichen Ressourcen.

Die Kombination aus Echtzeit-Analysen, automatisierten Prozessen und vorausschauender Planung ermöglicht eine präzise Steuerung aller Unternehmensressourcen. Besonders im Bereich der Produktion sorgen SAP-Module wie SAP PP, SAP MM und SAP S/4HANA mit vorausschauenden Analyse-Funktionen für spürbar mehr Effizienz.

Mithilfe von aktuellen SAP-Lösungen können Unternehmen ihre Projekte und Prozesse kostenbewusst und ressourcenschonend realisieren. Sie vermeiden eine Überlastung von Mitarbeitern, was zur Zufriedenheit und Bindung ihrer Fachkräfte beiträgt und sie liefern schneller bessere Ergebnisse an ihre Kunden. Angesichts dieser Schlüsselrolle der Ressourcenplanung sollten Unternehmen ihre Software in dem Bereich regelmäßig prüfen und gegebenenfalls aktualisieren.

Tim Lutz

Tim Lutz

Mein Name ist Tim Lutz und ich bin der Bereichsleiter IT für Produktion und Logistik. Ich beschäftige mich schon seit vielen Jahren mit Logistiklösungen im SAP Umfeld.

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