Mohamed-Amine Bouchatal
21. Juni 2019

Transportbedarfe im EWM: Warehouse Requests

Ship and Debit mit SAP CCS

Warehouse Requests helfen Ihnen bei der Verwaltung und Überwachung ihrer Warenbewegungen im Lager.

Transportbedarfe in SAP mit SAP WM

Benötigt ein Mitarbeiter bestimmte Produkte erzeugt dieser im Normalfall einen Transportbedarf im SAP. Beispielsweise beantragt ein Mitarbeiter der Produktion neues Material zu seinem Produktionsplatz. Das System erstellt dazu einen Transportbedarf im WM, den die Lagermitarbeiter dann bearbeiten. Der Lagermitarbeiter erstellt zu diesem Transportbedarf einen Transportauftrag und beliefert den Produktionsmitarbeiter mit dem gewünschten Material. Auf diese Weise kann im System immer nachverfolgt werden, welche Bedarfe schon bearbeitet wurden.

Für eigenentwickelte Prozesse stellt die SAP Funktionsbausteine zur Verfügung um Transportbedarfe zu erzeugen, sie zu aktualisieren oder zu stornieren. Auch um zu diesem Bedarf einen Auftrag zu erstellen und diesen dann zu bestätigen gibt es Funktionsbausteine. Anbei eine Liste der Funktionsbausteine, die für einen solchen Prozess genutzt werden können:

Funktionsbausteine für Transportbedarfe

L_TR_CREATE_CHECK: Durchführung einer Plausibilitätsprüfung vor der Erzeugung des Transportbedarfes

L_TR_CREATE: Erzeugung eines Transportbedarfes

L_TR_CREATE_UPDATE: Aktualisierung eines schon vorhandenen Transportbedarfes

L_TR_CANCEL: Stornierung eines schon vorhandenen Transportbedarfes

Funktionsbausteine für Transportaufträge

L_TO_CREATE_TR: Erzeugung eines Transportauftrages zu einem Transportbedarf

L_TO_CONFIRM: Bestätigung eines Transportauftrages

L_TO_CANCEL: Stornierung eines Transportauftrages

Tabellen für Transportbedarfe und Transportaufträge im WM

Zu finden sind die Transportbedarfe und Transportaufträge im WM in folgenden Tabellen:

  • Transportbedarfskopf: LTBK
  • Transportbedarfsposition: LTBP
  • Transportauftragskopf: LTAK
  • Transportauftragsposition: LTAP

Transportbedarfe in SAP mit SAP EWM: Warehouse Requests

Die SAP hat in ihrem Umstieg von WM auf das EWM einige Änderungen eingebaut. Einen kleinen Überblick über die Unterschiede finden sie hier:

https://mind-logistik.de/sap-logistik/sap-s4hana-lagerverwaltung-der-unterschied-zwischen-wm-und-ewm/

Auch bei den Transportbedarfen hat sich im EWM einiges geändert. Am Prozess hat sich nicht sehr viel verändert, allerdings in der Art, wie die Informationen im System gespeichert werden. Auch der Name hat sich geändert: Im EWM heißen Transportbedarfe nun Warehouse Requests und Transportaufträge heißen Warehouse Tasks. In den folgenden Unterkapiteln gehe ich näher darauf ein.

Erzeugung eines Warehouse Requests im EWM

Im Normalfall sieht der Prozess vor, dass die Warehouse Requests aus dem ERP-System heraus erstellt werden. Dort wird eine Warenbewegung erzeugt, die entweder einen Inbound-Prozess oder einen Outbound-Prozess im EWM zur Folge hat. Zum Inbound- bzw. Outbound-Prozess erstellt das EWM-System dann automatisch einen passenden Warehouse Request. Im späteren Verlauf folgt auf den Warehouse Request ein Warehouse Task, wodurch wieder nachverfolgt werden kann, welche Bedarfe schon gedeckt wurden.

Warehouse Requests werden aber auch für lagerinterne Warenbewegungen genutzt. Diese sind manuell über die Benutzeroberfläche in der SAP GUI zu erzeugen.

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Das SAP Extended Warehouse Management (SAP EWM) ist ein Teil des SAP Supply Chain Managements (SAP SCM) und unterstützt umfangreiche Abläufe innerhalb der Logistikkette.

Warehouse Request Dokument

Die SAP hat im Zusammenhang mit S/4HANA auf eine Abspeicherung von Daten in Dokumenten umgeschwenkt. Diese Änderung ist auch im EWM zu finden. Die Warehouse Requests sind nun in Form von Dokumenten zu finden. Diese Dokumente werden für den Inbound- bzw. Outbound-Prozess angelegt. Um zwischen den verschiedenen Arten von Dokumenten zu unterscheiden wird mit bestimmten Typen gearbeitet. Zum Beispiel wird durch die Dokumentenkategorie und den Dokumententyp definiert, ob es sich um einen internen Stock Transfer oder eine Outbound Delivery handelt.

Warehouse Request in EWM für Entwickler

Wie schon beschrieben sind die Warehouse Requests nun in Form von Dokumenten abgespeichert mit einem bestimmten Dokumententypen und einer Dokumentenkategorie. Im Folgenden betrachte ich das Beispiel eines Warehouse Requests für eine lagerinterne Warenbewegung.

Warehouse Requests für internen Stock Transfer haben immer die Dokumentenkategorie WMR. In folgender Übersicht sehen sie die wichtigsten Dokumentenkategorien:

Prozess Dokumentenkategorie
Inbound Delivery PDI
Outbound Delivery FDO
Production Order PWR
Internal Stock Transfer WMR

Zu den von der SAP vordefinierten Dokumentenkategorien sind nun im Customizing Dokumententypen anzulegen, um dies noch weiter verfeinern zu können. Zum Beispiel kann darüber zwischen einer Warenbewegung für eine Reorganisation oder einer einfachen Warenbewegung unterschieden werden. Das Customizing ist in der SPRO unter folgendem Pfad zu machen:

SCM Extended Warehouse Management -> Extended Warehouse Management -> Internal Warehouse Processes -> Delivery Processing -> Stock Transfer -> Define Document Types for the Stock Transfer Process

Die erzeugten Warehouse Requests sind im EWM in der Tabelle /SCDL/DB_PROCH_O zu finden. Dabei handelt es sich um die Tabelle für Outbound Delivery Order Header-Daten. Wenn sie in dieser Tabelle nach den Dokumenten mit der Dokumentenkategorie WMR und einem ihrer in der SPRO definierten Dokumententypen selektieren, bekommen sie alle Warehouse Requests, die für den internen Stock Transfer angelegt wurden.

Um für einen eigenentwickelten Prozess Warehouse Requests anzulegen hat die SAP den Schritt auf ABAP OO gemacht. In der Klasse /SCWM/CL_DLV_MANAGEMENT sind alle wichtigen Methoden zum Thema Delivery zu finden. Darin finden sie auch die Methoden:

  • CREATE_WHR: Anlegen eines Warehouse Requests
  • CREATE_WHR_ITEM: Anlegen eines Items zu einem Warehouse Request
  • DELETE_WHR: Löschen eines Warehouse Requests
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