Tim Lutz
7. Oktober 2019

5 Gründe für die Verwendung von IoT im Lager

5 Gründe für die Verwendung von IoT im Lager

Die Uhr am Handgelenk kommuniziert mit dem Smartphone, die eigene Wohnung lässt sich über eine Web-App oder Smartphone Applikation auf die gewünschte Temperatur vorheizen und Straßenlaternen erleuchten vorausschauend nur dann den Gehweg, wenn sich ein Fußgänger unter diesen befindet. 

Alle genannten Gegenstände wurden in eine „smarte“ Version transformiert. Alltägliche Dinge kommunizieren und handeln autark, ohne Einfluss eines jeden Menschen. Sie sind Teil des Internet of Things (IoT). Doch was ist dieses IoT überhaupt und wie kann ich die Vorteile der neuen technischen Ansätze im Warehouse nutzen und abbilden?

Was ist IoT?

Der Begriff ‚Internet of Things‘ ist nicht zentral definiert. Vielmehr spiegeln vorhandene Definitionen, jeweilige Anwendungsbereiche und Abgrenzungen wieder. Grundsätzlich beschreibt das IoT alle Geräte und Dinge (Things), welche über eine eigene Datenverarbeitung verfügen, mit Sensoren verschiedenste Daten erheben und als Kommunikationsmedium das Internet verwenden. Mittels kommunizierter Daten koordinieren sich die Dinge selbstständig, ohne den Menschen als Änderungsinitiator.

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Mit der Annahme dieser Definition, beschreibt IoT im Lager eine vollständig homogene, sich selbst koordinierende Landschaft an Objekten, in der lediglich ein Minimum an Interaktion mit dem Menschen verlangt wird. Neben der Koordination stellt das simple Sammeln der Daten ebenfalls eine wichtige Rolle in den Aufgaben von Dingen in IoT dar. Mithilfe aller gesammelten Daten lassen sich Prozesse optimieren und Entscheidungen treffen.

Beispielprozess

Ein nach diesem Konzept aufgebautes System reagiert vollautonom und dynamisch auf jede erdenkliche Situation. Als Beispiel dient ein Lager. In diesem Lager gibt es keine Mitarbeiter in der direkten Beschaffung von Material. Den Einkauf der benötigten Materialien und Produkte übernimmt ein Roboter. Der Roboter weiß ganz genau, wo sich welches Produkt befindet, da jedes Produkt mit einem Chip, welcher Funktechnik unterstützt (zum Beispiel RFID oder NFC), ausgestattet ist. Erhält der Roboter nun die Aufgabe, ein Produkt aus dem Lagerregal zu holen, so schaut dieser entweder in einem zentralen System nach den Lagerinformationen, oder aber kommuniziert mit dem Produkt selbst und erfragt dessen Standort.

Natürlich ist das letzte Beispiel ein sehr weit entwickelter Prozess. Für die meisten Einsatzorte sind schmalere Verwendungsmöglichkeiten denkbar. Ein einfacher Anwendungsfall ist die Nutzung von besagten Funktechnologien zur sichtlosen und kontaktlosen Erfassung von Artikeln im Lager und Lagerbeständen.

5 Gründe für die Verwendung von IoT im Lager

Der erste Grund lässt sich gut an einem weiteren Beispielprozess verdeutlichen. Aktuell werden in einem Lager eingehende Materialien per Hand auf einem festinstallierten Computer eingegeben.

Setzt das Lager Funktechnologie ein, welche im Abschnitt “Was ist IoT?” beschrieben wurde, kann die Erfassung schneller und leichter geschehen. Zusätzlich lassen sich gewisse Teilprozesse vollautomatisieren. Wird der Beispielprozess weitergedacht, lässt sich auch ein zweiter Vorteil finden. Ist das Material erst einmal im Lager sortiert, kann der Lagermitarbeiter mit Hilfe von mobiler Datenerfassung direkt am gesuchten Material selbst Informationen erhalten und Funktionen ausführen.

Die Verwendung von IoT im Lager am Beispiel eines mobilen Scanners.

IoT – ein Beispiel: Der Einsatz von mobilen Scannern

Nicht alle Materialien haben im Lager eine ähnliche Umschlagshäufigkeit. Befinden sich häufig benötigte Materialien an einer für die Weiterverarbeitung ungünstigen Position, sind lange Laufwege die Folge. Auch hierbei kann IoT helfen, indem sich die Produkte selbst neu anordnen oder neue Empfehlungen für Lagerorte generieren. Dynamische Lageroptimierung schafft kürzere Wege bei der Materialbeschaffung (SAP MM) und kann mit Hilfe von Algorithmen, gewisse Prognosen auf Anforderungen für die Zukunft erstellen.

Smarte Materialien sammeln Daten, ununterbrochen. Über die Schnittstelle Internet können alle Geräte mit jedem dafür vorgesehenen System kommunizieren. So auch mit einem bestehenden ERP System. Materialeigenschaften werden direkt bei einer Änderung erfasst und vom Material erneuert. Die Folge ist Einsparung von Zeitaufwänden für die Pflege von Daten. Im Beispiel, als es um die Erfassung von neuen Materialien mittels mobilen Endgeräten ging, lässt sich direkt beim Einlesen im Hintergrund ein neues Material an der dafür vorgesehenen Stelle im System hinzufügen.

Es gibt noch unzählige weitere Vorteile, welche für die Verwendung von IoT im Lager sprechen. In diesem Beitrag ist der fünfte Vorteil die Möglichkeit auf ein umfangreiches Echtzeit-Monitoring. Sind alle Materialien vernetzt, lässt sich zu jedem Zeitpunkt Position, Name und weitere Informationen abfragen. Über die Auswertung dieser Daten sind umfangreiche Analysen möglich. Diese Analysen bieten zum einen Kontrolle über das Lager, zum anderen die Möglichkeit Prozesse zu optimieren und zu verändern.

Tim Lutz

Tim Lutz

Mein Name ist Tim Lutz und ich bin der Bereichsleiter IT für Produktion und Logistik. Ich beschäftige mich schon seit vielen Jahren mit Logistiklösungen im SAP Umfeld.

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5 Kommentare zu "5 Gründe für die Verwendung von IoT im Lager"

Andrea Pfeiffer - 8. Oktober 2019 | 9:15

Hallo Herr King,

mich würde noch interessieren, welche Voraussetzungen notwendig sind, um RFID nutzen zu können?

Antworten
Hannes Bartschneider - 23. April 2021 | 16:30

Ich möchte neue Lagertechnik im Betrieb einführen. Ich fände es toll, wenn dieser Prozess möglichst modern von Statten gehen könnte und den Betrieb nachhaltig digitalisiert. Auch die mögliche vollautomatisierung von Teilprozessen würde uns sicher viel Zeit sparen.

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