SAP MIRO
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SAP MIRO in SAP MM
Für eine reibungslose Produktion benötigt ein Unternehmen ausreichend Materialien. Wenn Materialien für einen Produktionsschritt fehlen, können Unternehmen die darauffolgenden Schritte nicht ausführen. Um einen reibungslosen Produktionsablauf zu gewährleisten, ist eine Materialwirtschaft hilfreich. Diese umfasst Aufgaben, die die Produktion mit Materialien versorgen.
Das Modul SAP Material Management (SAP MM) ist ein Teilbereich der SAP Logistik. Es gehört zur Bestandsführung und Steuerung der Beschaffungs- bzw. Einkaufsaktivitäten eines Unternehmens. Die Materialwirtschaft ist mit ihren vielen Aufgaben sehr komplex, weswegen SAP MM in mehrere Teilmodule eingeteilt ist. Folgende Teilmodule decken die Aufgaben von SAP MM ab:
- SAP MM-IM: In diesem Teilmodul führen Sie Bestandsführungen und Inventuren durch.
- SAP MM-PUR: Hiermit regeln Sie alle Phasen der Materialbeschaffung. Unter den Phasen fallen bspw. Einkauf und Wareneingang.
- SAP MM-INV: Mit diesem Modul führen Sie alle Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Fakturierungsprozess durch, z. B. automatisierte Rechnungen.
- SAP MM-MD: Dieses Modul beschäftigt sich mit dem Material-, Lieferanten- und Einkaufsstamm. Der Materialstamm gibt z. B. Auskunft über alle Materialen, die ein Unternehmen beschafft, lagert und verkauft.
- SAP MM-SRV: Das Modul unterstützt Sie bei Dienstleistungen. Sie legen in Dienstleistungsstammsätzen bspw. Beschreibungen zu sämtlichen Leistungen an.
- SAP MM-IV: In diesem Teilmodul überprüfen Sie Ihre Logistikrechnungen. Hier befindet sich unter anderem SAP MIRO.
SAP MM gehört zu den Standardmodulen von SAP. Somit kann jedes Unternehmen, das SAP ERP einsetzt, das Modul nutzen. Es bildet die Grundlage und Voraussetzung für alle weiteren SAP Logistik-Anwendungen.
Was genau ist SAP MIRO?
MIRO steht für „Movement in Receipt Out“, stellt einen Transaktionscode im Teilmodul SAP MM-IV dar und gehört zur Rechnungsprüfung. Mit SAP MIRO prüfen Sie die Eingangsrechnungen hinsichtlich des Inhalts, Preises und der Leistung. Nachdem Sie die Rechnung geprüft haben, übergibt MIRO die Zahlungsinformationen aus der Logistik an die Finanzbuchhaltung.
Was ist der Nutzen?
Der Nutzen liegt darin, dass MIRO unter anderem die manuelle Dateneingabe reduziert. MIRO schlägt Ihnen Lieferanten- und Bestelldaten automatisch in das Bearbeitungsbild vor. Sie überprüfen zudem, ob die Rechnungen richtig sind, da die Rechnungen mit den Wareneingängen verknüpft sind. Dadurch verringern sich betrügerische Zahlungen.
Was kann SAP MIRO?
Mit MIRO prüfen Sie, ob logistische Rechnungen auf preislicher, sachlicher und rechnerischer Ebene richtig sind. Daten aus der Bestellung stehen im Vergleich mit den Daten aus dem Wareneingang. Bei dem Eingang einer neuen Warenbestellung sehen Sie direkt ein, welche Materialien geliefert wurden und wie viel diese kosten. Nachdem Sie die erforderlichen Daten eingegeben haben, erstellt MIRO den Materialbeleg und das Abrechnungsdokument. Wenn keine Abweichungen auftreten, wird die Rechnung zur Zahlung freigegeben.
Wenn Sie eine Eingangsrechnung buchen, müssen Sie die Menge und den Betrag manuell aus der Bestellung kopieren. Falls der Wareneingang bereits gebucht ist, schlägt MIRO die Menge und den Betrag automatisch vor. Somit verläuft der Rechnungseingabeprozess automatisch.
Rechnungsstornos und Gutschriften
MIRO prüft nicht nur die Buchung von Eingangsrechnungen. Die Transaktion prüft auch Gutschriften, Gutschrifts- und Lastschriftsanforderungen. Wenn der Lieferant eine höhere Menge als bestellt berechnet, können Sie mit MIRO eine Gutschrift entweder manuell oder automatisch erfassen. Für eine manuelle Erfassung wählen Sie in MIRO den Vorgang „Gutschrift“. Achten Sie hier darauf, dass Sie eine Gutschrift im Bezug zu einer Lieferung bzw. Bestellung erfassen müssen.
Nachträgliche Entlastungen registrieren Sie auch unter dem Vorgang „Gutschrift“. Im Gegensatz zu einer Gutschrift hat der Lieferant nicht eine größere Menge, sondern einen zu hohen Preis aufgenommen. Bei einer nachträglichen Belastung werden zusätzliche Kosten erfasst.
Mit MIRO führen Sie zudem Stornos über die Schaltfläche „Stornieren“ durch. Rechnungsbelege können Sie nicht ändern, weswegen Sie diese durch einen Storno ungültig machen. Jedoch funktioniert eine Stornierung nur dann, wenn die Finanzbuchhaltung die Rechnung noch nicht ausgeglichen hat. Eine Teilstornierung erfolgt durch eine manuelle Gutschrift. Aber Achtung: Stornos sind unwiderruflich. Bei einer versehentlichen Stornierung müssen Sie die Rechnung neu erfassen.
Eingangsrechnungen mit MIRO
Nach dem Wareneingang (der in der Transaktion MIGO erfolgt) folgt der Rechnungseingang. Die Rechnung des Lieferanten buchen Sie mit MIRO in das System. Zudem wird eine offene Verbindlichkeit gegenüber dem Lieferanten erstellt.
Wählen Sie zunächst in SAP MIRO als Transaktionsart „Rechnung“ (1) aus. Hier geben Sie auch das Rechnungsdatum (2) und die Bestellnummer (3) ein. Zudem geben Sie den Betrag (4) ein, damit dieser ausgeglichen ist. Der startet nämlich zuerst im Minus, basierend auf dem, was durch die Bestellung o. ä. offen ist.
Im nächsten Schritt gehen Sie auf den Reiter „Zahlung“ und wählen „R – Rechnungsprüfung“. In den Meldungen können Sie nachschauen, ob Ihr erstelltes Dokument Probleme erzeugt.
Websession: SAP MIRO in SAP MM
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Verschaffen Sie sich einen Überblick über Ihre Materialrechnungen
Mit SAP MIRO buchen Sie Ihre Eingangsrechnungen und führen Stornos durch. Sie profitieren von der automatischen Dateneingabe und prüfen zudem, ob Ihre Eingangsrechnungen richtig sind.
Mit dem Modul SAP MM verwenden Sie nicht nur SAP MIRO, sondern profitieren auch von weiteren Teilmodulen. So kann Ihnen einer gelungenen Materialwirtschaft nichts im Weg stehen.
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Fazit
Die Transaktion SAP MIRO spielt eine wichtige Rolle in der Materialwirtschaft eines Unternehmens. Vor allem ermöglicht sie die Erfassung und Prüfung von Eingangsrechnungen, indem sie die Daten aus Bestellungen mit den Daten aus dem Wareneingang vergleicht. So reduzieren Sie die manuelle Dateneingabe und erhöhen die Genauigkeit der Rechnungsprüfung. Zudem können Sie durch die Verknüpfung von Wareneingängen mit den entsprechenden Rechnungen die Transparenz erhöhen und betrügerische Zahlungen vermeiden.
SAP MIRO ist Teil des SAP-Moduls SAP MM, das verschiedene Aufgaben der Materialwirtschaft abdeckt. Es ermöglicht Unternehmen eine effiziente Materialbeschaffung und unterstützt den gesamten Fakturierungsprozess. Darüber hinaus bringt MIRO mit der Funktion zur Erfassung von Gutschriften und Stornierungen zusätzliche Flexibilität bei der Bearbeitung von Rechnungen.
Die Nutzung von SAP MIRO bietet Unternehmen den Vorteil einer automatisierten Dateneingabe und ermöglicht eine effiziente Prüfung von logistischen Rechnungen auf preislicher, sachlicher und rechnerischer Ebene. Durch die Integration mit anderen SAP-Modulen können Unternehmen ihre Materialwirtschaft optimieren und einen reibungslosen Produktionsablauf sicherstellen.
Insgesamt ist SAP MIRO eine wertvolle Unterstützung für Unternehmen bei der Verwaltung von Eingangsrechnungen und trägt zur Effizienz und Genauigkeit der Materialwirtschaft bei.
FAQ
Was ist SAP MIRO?
MIRO („Movement in Receipt Out“) ist ein Transaktionscode in SAP MM-IV und gehört zur Rechnungsprüfung. Es prüft Eingangsrechnungen hinsichtlich des Inhalts, Preises und der Leistung und übergibt die Zahlungsinformationen aus der Logistik an die Finanzbuchhaltung.
Welchen Nutzen hat SAP MIRO?
Zum einen reduziert SAP MIRO die manuelle Dateneingabe, indem es z. B. Lieferanten- und Bestelldaten automatisch vorschlägt. Zudem werden Rechnungen auf Richtigkeit überprüft, um betrügerische Zahlungen zu verhindern.
Wie funktioniert SAP MIRO?
MIRO vergleicht die Daten aus der Bestellung mit den Daten des Wareneingangs, zudem kann man die gelieferten Materialien und den Preis direkt einsehen. Daraufhin erstellt MIRO den Materialbeleg und das Abrechnungsdokument und überprüft diese auf Abweichungen. Sofern alles passt, wird die Rechnung zur Zahlung freigegeben.
Wenn Sie weitere Fragen zu SAP MIRO haben, dann nehmen Sie gerne zu uns Kontakt auf.