Aaron Rudolf
2. April 2024

Wie Sie typische Herausforderungen in der Fertigung mit einem digitalisierten Prozess angehen

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Viele Unternehmen stehen in ihrer Produktion vor Herausforderungen, die zu Ineffizienzen führen. Das Kernproblem hierbei ist in den meisten Fällen die Verwendung veralteter Prozesse. Wie Sie eine digitalisierte Fertigung in Ihrem Unternehmen umsetzen können, um diese Herausforderungen zu beseitigen und welche Vorteile sich daraus ergeben, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Herausforderungen in der Fertigung

In produzierenden Unternehmen ist die Produktion das Herzstück, auf das ein Großteil der anderen Abteilungen des Unternehmens einwirkt. Beispielsweise ist der Einkauf daran interessiert, dass die Fertigung Materialien mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis verarbeitet, während der Vertrieb Verträge mit dem Endkunden abschließt und Deadlines festlegt. Innerhalb dieser Struktur ist der interne Druck auf die Abteilung hoch. Im besten Fall sollte die Produktion in der Lage sein, dieser Belastung standzuhalten. Häufig kommen jedoch Herausforderungen in der Fertigung hinzu, die sie stattdessen zusätzlich belasten.

1. Historisch gewachsene Prozesse

Im Laufe der Jahre etablieren sich in der Produktion Arbeitsweisen oder Abläufe, die die Beteiligten auf Dauer nicht mehr hinterfragen. Viele Unternehmen bleiben deshalb hierbei an einem Punkt stehen. Hinzu kommt, dass eine Prozessdokumentation in der Abteilung selten stattfindet. So entstehen leicht Fehler im System, Unsicherheiten und Knowhow-Engpässe.

2. Fragmentierte Infrastruktur

Oft sehen sich produzierende Unternehmen mit einer fragmentierten Infrastruktur konfrontiert.  Das heißt, dass es viele einzelne, separat stehende Tools gibt. Dies hat zur Folge, dass Mitarbeiter z. B. administrative Aufgaben doppelt erledigen müssen. Zudem kommt es zu zeitlichen Verschiebungen und Dateninkonsistenzen. Daneben besteht oft das Problem, dass die IT-Systeme nicht mehr zu den Prozessen passen.

3. Hoher Druck

Neben dem hohen Druck, der von den Abteilungen auf die Produktion ausgeübt wird, kommen externe Faktoren hinzu. Dazu gehören z. B. das Marktverhalten, politische Ereignisse oder der Konkurrenzdruck. Diese Faktoren führen häufig zu Fehlern und einer kurzfristigen Orientierung. Das bedeutet, dass mehr auf schnelle Ergebnisse als auf langfristige Optimierungen geachtet wird.

4. Manuelle Prozesse

Sehr häufig arbeiten produzierende Unternehmen mit manuellen und papierbasierten Prozessen. Ein Beispiel hierfür ist die Verwendung von Laufzetteln. Dies führt oft zu Fehlern oder Ineffizienzen, wenn z. B. Zahlen auf einer Laufkarte nicht lesbar sind oder die Laufkarte erst am nächsten Morgen in das System übertragen wird. Solche Fehler können ebenfalls bei weiteren manuellen Prozessen auftreten, die sich um den Auftrag drehen.

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Papierlose Fertigung – der Goldstandard?

Eine Möglichkeit, diese Probleme zu lösen, ist die Einführung einer papierlosen Fertigung. Das ist die volle digitale Abbildung aller Dokumente und Prozesse in einer Produktionsabteilung. Für die Einführung dieses Konzepts müssen Sie einige Bedingungen erfüllen. Hierzu zählen:

  • Ein führendes System (ERP oder MES)
  • Eine digitale Produktionsplanung
  • Eine digitale Produktionssteuerung
  • CAD-Zeichnungen & PDM-Daten im System
  • Eine mobile Logistik
  • Mobile Geräte

Realistisch gesehen sind diese Anforderungen nur in wenigen Fällen erfüllt. Um diesem Anspruch allerdings näher zu kommen, können Sie vier Faktoren angehen:

1. Ein führendes System

Zunächst ist es fundamental, dass Sie sich in Ihrem Unternehmen bzw. Ihrer Fertigung auf ein führendes System fokussieren. Hierfür können Sie bspw. SAP nutzen. Zugleich ist es wichtig, Ihrer Abteilung und Mitarbeitern näher zu bringen, wieso SAP das System der Wahl ist, obwohl es teilweise nicht das nutzbarste Tool ist.

2. MDE-Geräte

Mit mobilen Datenerfassungsgeräten (MDE) führen Sie Ihre Aufgaben mobil durch. Auf Software-Ebene arbeiten Sie hierbei mit Fiori-Apps. Jegliche Daten, die aus der Arbeit mit den Apps resultieren, werden an das führende System direkt übermittelt. Auf diese Weise verkürzen bzw. vermeiden Sie die Laufwege Ihrer Mitarbeiter.

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3. Fiori-Apps

Fiori-Apps sind die standardisierte mobile Strategie von SAP, die fünf Prinzipien verfolgt. Das ist zum einen die Rollenbasiertheit. Mitarbeiter kriegen nur das angezeigt, was für Ihren Bereich relevant ist. Daneben sind die Apps personalisierbar. Das bedeutet, dass Sie sich ihr Launchpad mit den Apps so anordnen können, wie Sie wollen. Außerdem sind die Apps im Vergleich zum ERP leicht zu verstehen. Das liegt u. a. an der kohärenten Struktur der Anwendungen. Zuletzt sind die Apps responsiv und laufen auf vielen verschiedenen Geräten.

4. Prozesse in SAP PP

Alle Produktionsprozesse sollten im SAP PP, soweit es geht, abgebildet sein. Falls Sie hierbei die Grenzen des PP-Moduls ausreizen, ist das kein Problem, da Sie darüber hinaus unter S/4HANA das PP/DS nutzen können. Das ist ein tiefergehendes SAP-Modul für weitere Aufgaben, wie bspw. dem Detail Scheduling bzw. der Feinplanung.

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Papierlose Fertigung und papierbasierte Fertigung im Vergleich

Inwieweit lohnt sich die Implementierung einer papierlosen Fertigung? Hierfür ein kurzer Vergleich von einem manuellen und digitalen Prozess:

Abbildung 1: Der manuelle Prozess in der Fertigung

Abbildung 1: Der manuelle Prozess in der Fertigung

Im manuellen Prozess wird als erstes der Auftrag gedruckt und verteilt. Danach muss sich der jeweilige Werker auf dem Zettel zurechtfinden und seine Tätigkeit identifizieren. Im Anschluss arbeitet er seine Aufträge ab. Darauf schreibt der Mitarbeiter seinen Bericht und füllt ggf. eine Checkliste für eine Qualitätsprüfung aus. Am Ende des Tages überträgt er diese Ergebnisse manuell in SAP. Zeitlich gesehen verbraucht ein Mitarbeiter pro Auftrag ca. 9 Minuten an administrativen Aufgaben bzw. Overhead-Zeit.

Abbildung 2: Der digitale Prozess in der Fertigung

Abbildung 2: Der digitale Prozess in der Fertigung

Im digitalen Prozess hingegen scannt der Mitarbeiter den Auftrag an Ort und Stelle oder hat alternativ bereits eine Workliste. Danach arbeitet er seine Aufgaben sowohl in der Fertigung als auch in der App ab und meldet sie abschließend in seinem Tool zurück. Mit einer Zeit von ca. 3 Minuten für administrative Aufgaben kann der Mitarbeiter im Vergleich zum analogen Prozess zwei Drittel an Zeit einsparen. Daneben bleibt in diesem Ablauf die Datenlage konsistent, da der Werker diese direkt in das System überträgt. Weitergehend haben Sie die Möglichkeit, diese Daten im System festzuhalten, Analysen durchzuführen und so Ihre Produktion langfristig zu optimieren.

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Fazit

In produzierenden Unternehmen muss die Produktion einem hohen internen und externen Druck standhalten können. Viele Unternehmen sind hierbei mit einigen Herausforderungen in der Fertigung konfrontiert. Ein Lösungsansatz hierfür ist die Einführung durchgängiger digitaler Prozesse. Damit lässt sich nicht nur eine Zeitersparnis von zwei Dritteln pro Auftrag erzielen, sondern auch ein direkter Datentransfer durchführen. Insgesamt erweist sich dadurch die digitale Fertigung als praxisnahe Lösung für Ihre Produktionsprozesse.

Wenn Sie weitere Fragen zur digitalen Fertigung haben, dann kommen Sie gerne auf uns zu.



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