Tim Lutz
15. Dezember 2023

Lieferkettengesetz ohne SAP Ariba einhalten

Lieferkettenschutzgesetz-ohne-SAP-Ariba einhalten

Nach dem Lieferkettengesetz (LkSG) sind Unternehmen mit mehr als 3.000 Mitarbeitern dazu verpflichtet, Informationen über ihre Lieferanten zu erfassen. Neben SAP Ariba Supplier Risk können Unternehmen weitere Services nutzen, die sie bei der Erfüllung der Anforderungen des LkSG unterstützen. Inwiefern beispielsweise MSCI ESG Research, Sustainanalytics und Ecovadis Unternehmen bei der Erhebung oder Auswertung von ESG-Daten weiterhelfen können, erfahren Sie in diesem Artikel.

Vorgaben des Lieferkettengesetzes

Bei den Daten, die Unternehmen im Rahmen des LkSG sammeln müssen, handelt es sich um ESG-Daten, die sich auf Umwelt- bzw. Sozialfaktoren und Aspekte zur Unternehmensführung beziehen. Mit Hilfe dieser Daten sollen Unternehmen Risiken identifizieren und Maßnahmen ergreifen, um Probleme in der Lieferkette und im Unternehmen zu minimieren. Das Ziel dahinter ist es die Menschenrechte und Umweltstandards innerhalb des Betriebs und in der Lieferkette zu wahren. Ab Anfang 2024 gelten diese Regelungen auch für Unternehmen mit mindestens 1000 Beschäftigten.

Hürden beim Umgang mit dem Lieferkettengesetz

Mit dem LkSG stehen viele Unternehmen vor der Herausforderung, alle notwendigen Informationen über ihre Lieferanten zu sammeln und zu verarbeiten. Denn dabei müssen sie jeden einzelnen Schritt ihrer Lieferkette unter die Lupe nehmen. Darüber hinaus sind die beauftragenden Unternehmen gesetzlich verpflichtet, ein Risikomanagement durchzuführen, falls bestimmte Daten nicht den gesetzlichen Standards entsprechen.

Das bedeutet, dass sie mit allen Partnern in der Lieferkette zusammenarbeiten müssen, um sicherzustellen, dass die ESG-Daten bei zukünftigen Aufträgen den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Zulieferer oder Partnerunternehmen erweisen sich folglich als ungeeignet, wenn sie ihre Prozesse nicht anpassen können oder wollen.

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Lieferkettengesetz mit SAP Ariba einhalten

Eine Software, die Unternehmen bei den oben genannten Aufgaben unterstützen kann, ist SAP Ariba Supplier Risk. Das Programm verwendet bestimmte Regeln, um Risiken zu klassifizieren und festzustellen, ob Lieferanten die Vorgaben einhalten oder nicht. Weitere Informationen zum Umgang mit den Anforderungen des LkSG mit SAP Ariba Supplier Risk finden Sie hier.

SAP Ariba ist nicht die einzige Software, mit der Sie die Einhaltung des LkSG begleiten können. Abseits des SAP Kosmos stellen beispielsweise MSCI ESG Research, Sustainanalytics und Ecovadis Alternativen dazu dar.

Lieferkettengesetz mit MSCI ESG Research angehen

MSCI ESG Research ist eine Ratingagentur, die sich auf die Bewertung von Unternehmen im Hinblick auf ESG-Risiken spezialisiert hat und zu den weltweit führenden Anbietern in diesem Bereich zählt. MSCI berücksichtigt bei der Bewertung eines Unternehmens dessen ESG-Risiken und seine Performance im Vergleich zu anderen Unternehmen. Das Bewertungssystem ist in sieben Kategorien unterteilt. Diese reichen von “Leader” mit den besten Bewertungen bis zu “Laggard” mit den schlechtesten Bewertungen.

MSI ESG-Rating stellt Anwendern eine umfassende Datenlage zur Verfügung und kann so die ESG-Daten auf eine Branche zuschneiden. Beispielsweise gibt es im Kohlebergbau andere Umweltrisikofaktoren als im Finanzsektor. Je nach Themenfeld kann MSCI auf speziell aufbereitete Daten zugreifen und diese bewerten. Darüber hinaus fließen auch Faktoren wie die CO2-Bilanz oder der Umgang mit Mitarbeitern in die Bewertung ein.

So hilft Sustainalytics bei der Einhaltung des LkSG weiter

Während MSCI ESG-Rating einen geschärften Blick auf branchenbezogene Gegebenheiten liefert, können Unternehmen mithilfe von Sustainalytics einen pragmatischen Ansatz zur ESG-Bewertung nutzen. Zunächst findet hierbei eine Einteilung in fünf Kategorien statt: „Manageable Risk“, „Unmanagable Risk“, „Managed Risk“, „Unmanaged Risk“ und „Management Gap“.

Mithilfe der Ermittlung der „Manageable Risk“ bzw. „Unmanageable Risk“ führen Sie einen Vergleich durch, welches Risiko der Auftragnehmer überhaupt behandeln kann und welches nicht. Daneben ermitteln Sie mithilfe der „Managed Risk“, was von der „Manageable Risk“ seitens des Auftragnehmers momentan verbessert wird.

Die Differenz aus der „Manageable Risk“ und der „Managed Risk“ ergibt die „Management Gap“. Auf diese Weise können Sie zunächst das mögliche Verbesserungspotenzial eines Auftragnehmers erkennen. Wenn Sie zu der „Management Gap“ den Faktor „Unmagable Risk“ hinzuziehen, können Sie die „Unmanaged Risk“ ermitteln, um das aktuelle Risikoniveau eines Auftragnehmers zu bewerten.

Die Anforderungen an Lieferketten werden in Zeiten der Globalisierung immer komplexer. Neue Technologien und immer weiter steigende Datenmengen treiben die digitale Transformation an. Auch bei Lieferketten spielt die Digitalisierung zunehmend eine essenzielle Rolle. Nutzen Sie Ihre Datenmengen bereits effektiv? 

Lieferkettengesetz mit Ecovadis einhalten

Ecovadis bietet Unternehmen Nachhaltigkeitsrankings auf Basis evidenzbasierter Daten in den Bereichen ESG an. Hinsichtlich des LkSG bietet Ecovadis ihre ganzheitliche Sustainability Intelligence Suite an. Damit können Kunden Risiken schnell und zuverlässig einschätzen. Das geschieht durch Einblicke in länder- und branchenspezifische Risiken, KI-gestütztes Data Mining von Lieferantendaten und eine 360°-Sicht, bestehend aus Live-News aus über 100.000 Quellen.

Auf dieser Basis erstellt Ecovadis Ratings, die es Unternehmen ermöglichen, ESG-Risiken zu identifizieren und nach Branchen und Ländern zu vergleichen. Darüber hinaus haben Kunden die Möglichkeit, auf Basis dieser Daten Berichte zu erstellen, die eine Historie über einen bestimmten Zeitraum abbilden. So können sie sehen, inwieweit sich das Risikomanagement verbessert oder verändert hat.

Fazit

Das Lieferkettenschutzgesetz (LkSG) verpflichtet Unternehmen mit über 3.000 Mitarbeitern zur Erfassung von Informationen über ihre Lieferanten. Zur Unterstützung bei der Einhaltung des LkSG können Unternehmen bspw. auf SAP Ariba Supplier Risk zurückgreifen.

Daneben bieten Services wie MSCI ESG Research, Sustainalytics und Ecovadis Bewertungs- und Analysetools für ESG-Risiken in Unternehmen und Lieferketten. Diese Lösungen ermöglichen es Unternehmen, ESG-Risiken zu bewerten, branchenspezifische Einblicke zu erhalten und Berichte über die Historie des Risikomanagements zu erstellen.

Wenn Sie weitere Fragen oder Anregungen zur Behandlung des LkSG mit Software-Lösungen, wie SAP Ariba oder z. B. Ecovadis, brauchen, dann kommen Sie gerne auf uns zu.

Tim Lutz

Tim Lutz

Mein Name ist Tim Lutz und ich bin der Bereichsleiter IT für Produktion und Logistik. Ich beschäftige mich schon seit vielen Jahren mit Logistiklösungen im SAP Umfeld.

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