Tim Lutz
25. August 2025

Die Voraussetzungen für FTS-Systeme: Effektivitätssteigerung in der Intralogistik

Beitrag: Die Voraussetzungen für FTS-Systeme: Effektivitätssteigerung in der Intralogistik

Die Automatisierung von Transportprozessen mithilfe Fahrerloser Transportsysteme (FTS) ist eine der zentralen Entwicklungen in der modernen Logistik. Doch bevor Sie ein FTS erfolgreich implementieren können, müssen Sie einige grundlegende Voraussetzungen erfüllen. In diesem Beitrag gehen wir auf die wichtigsten Aspekte ein, die für den erfolgreichen Einsatz von FTS-Systemen in Verbindung mit einem SAP-System erforderlich sind.

Was ist ein FTS-System?

Fahrerlose Transportsysteme (FTS) sind Fahrzeuge, die ohne menschliche Fahrer autonom Material durch ein Lager oder Produktionsumfeld transportieren. Sie sind mit verschiedenen Technologien ausgestattet – darunter Sensoren, Kameras und Software – die eine präzise Navigation und Interaktion mit der Umgebung ermöglichen. FTS tragen zur Automatisierung von Materialflüssen bei und verbessern die Effizienz sowie die Fehlerreduktion im Betrieb.

FTS-Systeme kommen in zahlreichen Bereichen zum Einsatz – von der Lagerlogistik über die Produktion bis hin zur Endmontage. Für eine erfolgreiche Implementierung sind jedoch technische und organisatorische Voraussetzungen notwendig, insbesondere eine fundierte Integration in das bestehende SAP-System.

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Die Voraussetzungen für den erfolgreichen Einsatz von FTS-Systemen

Um die Vorteile eines FTS-Systems voll auszuschöpfen, müssen Unternehmen zunächst einige grundlegende Voraussetzungen schaffen. Diese betreffen sowohl die technische als auch die organisatorische Seite der Implementierung.

1. Integration in ein bestehendes SAP-System

Eine der wichtigsten Voraussetzungen für den erfolgreichen Einsatz eines FTS ist dessen Integration in das bestehende SAP-System. Ohne eine nahtlose Verbindung zum ERP-System können Sie Materialflüsse und Aufträge nicht effizient steuern. Ein SAP-System wie SAP EWM (Extended Warehouse Management) stellt sicher, dass das FTS in die Lagerverwaltung integriert ist und automatisch Aufgaben zugewiesen bekommt. Sie sollten das SAP-System dabei mit entsprechenden Schnittstellen ausstatten, die eine einfache Kommunikation zwischen dem FTS-Anbieter, den Transportfahrzeugen und dem SAP-System ermöglichen. Eine präzise Abstimmung zwischen den beteiligten Systemen ist entscheidend, um Aufgaben nahtlos und in der richtigen Reihenfolge weiterzugeben. Wichtig dabei ist, dass die Aufgaben möglichst kleinteilig vergeben werden. So steuern Sie den Materialfluss genau und können sicherstellen, dass jedes Fahrzeug genau weiß, welche Aufgabe als Nächstes zu erledigen ist.

2. Funktionale Schnittstellen und Kommunikation

Die Kommunikation zwischen dem SAP-System und dem FTS-Anbieter muss reibungslos funktionieren. Dazu gehört die Verfügbarkeit von Schnittstellen, die es ermöglichen, Aufträge, Materialdaten und Transportaufgaben vom SAP-System zum FTS zu übermitteln und umgekehrt. Hierbei kommen API-basierte Schnittstellen oder Middleware-Lösungen zum Einsatz, die den Echtzeit-Datenaustausch zwischen den Systemen sicherstellen.Ein gut abgestimmtes Zusammenspiel erlaubt es dem SAP-System, Aufgaben wie den Transport von Waren, die Bereitstellung von Materialien oder die Abholung von Teilen direkt an das FTS zu übergeben. Umgekehrt sendet das FTS Statusmeldungen an SAP zurück, sodass der Fortschritt in Echtzeit überwacht und bei Bedarf Anpassungen vorgenommen werden können. Die Echtzeit-Kommunikation zwischen den Systemen ist ein wesentlicher Faktor für die Effizienz und die Fehlervermeidung im Betrieb.

3. Materialfluss und Aufgabenteilung

Ein weiterer wichtiger Punkt für die erfolgreiche Implementierung von FTS ist eine detaillierte Aufgabenteilung. Um den Materialfluss bestmöglich zu steuern, sollten Sie die Aufgaben so kleinteilig wie möglich aufteilen. Hierbei handelt es sich um eine zuverlässige Steuerung des Materialtransports, sodass jedes FTS-Fahrzeug immer nur eine spezifische Aufgabe hat.Das bedeutet, dass die Aufgabenerstellung im SAP-System sehr präzise erfolgen muss. Die Aufgabe eines FTS könnte beispielsweise darin bestehen, ein bestimmtes Produkt von einem Lagerort zu einem Kommissionierplatz zu transportieren, während ein anderes FTS gleichzeitig mit dem Transport eines anderen Materials beauftragt wird. Diese feine Aufgabenteilung sorgt dafür, dass die Fahrzeuge effizient arbeiten und keine Ressourcen verschwendet werden. Die Optimierung des Materialflusses erfolgt dadurch, dass der Transport ohne Verzögerungen und genau dort stattfindet, wo er gebraucht wird.

4. Technische Infrastruktur und Fahrzeugtechnologie

Neben der Softwareintegration müssen auch technische Voraussetzungen erfüllt werden. FTS-Systeme erfordern eine spezielle Infrastruktur, die es den Fahrzeugen ermöglicht, sich in ihrer Umgebung zu orientieren. Dazu gehören beispielsweise Ladestrukturen, Fahrwege, Lagerplätze und Sensoren, die es den Fahrzeugen ermöglichen, Hindernisse zu erkennen und sich sicher durch den Betrieb zu navigieren. Auch die Technologie der Fahrzeuge selbst muss berücksichtigt werden. Die Wahl des richtigen Transportfahrzeugs hängt von verschiedenen Faktoren ab – beispielsweise von der Größe des zu transportierenden Materials, den Transportwegen und der Komplexität der Aufgaben. Hier kommt es auf eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Anbieter des FTS und dem Unternehmen an. So stellen Sie sicher, dass die Fahrzeuge die Anforderungen des Unternehmens erfüllen und effektiv mit der Infrastruktur zusammenarbeiten.

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Fazit

Die Einführung von FTS-Systemen in der Logistik bietet zahlreiche Vorteile, darunter eine höhere Effizienz, kostensenkende Automatisierung und Fehlerreduktion. Für den Erfolg eines FTS-Projekts ist jedoch die reibungslose Integration in bestehende SAP-Systeme sowie die präzise Abstimmung zwischen dem FTS-Anbieter und dem Unternehmen entscheidend. Nur durch die Aufgabenteilung und Kommunikation zwischen den Systemen kann der Materialfluss optimal gesteuert und Fehler vermieden werden.

Unternehmen, die die hier beschriebenen Voraussetzungen berücksichtigen, werden nachhaltig von den Vorteilen eines FTS-Systems in der Intralogistik profitieren.

Tim Lutz

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Tim Lutz

Tim Lutz

Mein Name ist Tim Lutz und ich bin der Bereichsleiter IT für Produktion und Logistik. Ich beschäftige mich schon seit vielen Jahren mit Logistiklösungen im SAP Umfeld.

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