Tim Lutz
7. Juni 2025

Smart Factory

Die industrielle Fertigung befindet sich in einem historischen Wandel. Durch die Digitalisierung entstehen völlig neue Möglichkeiten zur Optimierung von Produktionsprozessen. Ein zentrales Konzept der Entwicklung ist die Smart Factory. Was sich dahinter verbirgt, welche Technologien zum Einsatz kommen und welche Vorteile sich für Unternehmen ergeben – mit diesem Artikel erhalten Sie einen fundierten Überblick über das Thema.

Was ist eine Smart Factory?

Eine Smart Factory ist eine hochautomatisierte Produktionsstätte, in der Maschinen, Geräte und Fertigungssysteme miteinander vernetzt sind und kontinuierlich Daten sammeln sowie austauschen. Diese Daten können dann entweder von selbstoptimierenden Systemen oder übergeordneten Unternehmensplattformen genutzt werden, um Probleme frühzeitig zu erkennen, Produktionsprozesse zu verbessern und auf neue Anforderungen flexibel zu reagieren.

Durch die Kombination verschiedener digitaler Technologien wie künstlicher Intelligenz (KI), Big Data Analytics, Cloud Computing und dem Industrial Internet of Things (IIoT) wird eine enge Verzahnung zwischen der physischen und der digitalen Welt geschaffen. Das ermöglicht eine detaillierte Überwachung und Steuerung der gesamten Produktionskette auf jeder Ebene. Lieferketten, Maschinen oder einzelne Arbeitsprozessen lassen sich gezielt optimieren.

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Wichtige Technologien der Smart Factory

Die Smart Factory basiert auf einer Vielzahl moderner Technologien, die zusammenwirken, um eine effiziente und weitgehend autonome Produktion zu ermöglichen.

Industrial Internet of Things (IIoT)

IIoT beschreibt die Vernetzung von Maschinen und Geräten mit digitalen Produktions- und Analysesystemen. Mithilfe von Sensoren werden Daten in Echtzeit zwischen Produktionssystemen ausgetauscht. De Basis, um betriebliche Abläufe effizienter aufeinander abzustimmen und sie zu automatisieren. Über IIoT lassen sich unter anderem Produktionsleistung, Wartungsbedarf und Qualitätskontrollen optimieren.

Sensorik

Sensoren spielen eine essenzielle Rolle in der Smart Factory, da sie kontinuierlich Daten über verschiedene Parameter wie Temperatur, Druck, Vibrationen oder Energieverbrauch erfassen. Beispielsweise können Temperatursensoren in einem Reinraum die Klimabedingungen überwachen und via KI-System bei Abweichungen automatisch Korrekturen veranlassen oder die zuständigen Mitarbeiter informieren.

Cloud Computing

Die Smart Factory funktioniert nur, wenn große Datenmengen in Echtzeit erfasst, schnell verarbeitet und gespeichert werden. Mit Cloud-Technologien sparen sich Unternehmen kostspielige Investitionen in eine lokale Infrastruktur, die diese Anforderungen bewältigen kann. Gleichzeitig ist eine Cloud-Infrastruktur einfach zu skalieren und verbessert Agilität der Fertigungsprozesse. Kurz: Sie ist ein Schlüsselelement jeder Smart Factory.

Big Data Analytics

Die Auswertung großer Datenmengen ist die Basis für Prozessoptimierungen in der Produktion. Durch die Analyse historischer und aktueller Daten können Unternehmen Muster schneller erkennen, Engpässe identifizieren und Verbesserungspotenziale aufdecken. Big Data ermöglicht es zudem, durch vorausschauende Analysen (Predictive Analytics) Störungen und Stillstände der Produktion abzuwenden.

Was sind die Vorteile der Smart Factory?

Der Einsatz von Smart-Factory-Technologien bringt also zahlreiche Vorteile mit sich, die sowohl die Effizienz als auch die Flexibilität und Nachhaltigkeit Ihrer Fertigung erheblich verbessern. Hier nochmal ein zusammenfassender Überblick:

  • Höhere Effizienz: Durch den optimierten Einsatz von Maschinen und Ressourcen können Sie Produktionszeiten verkürzen und Kosten senken.
  • Reduzierte Ausfallzeiten: Vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance) minimiert ungeplante Stillstände und maximiert die Lebensdauer Ihrer Anlagen.
  • Geringerer Ressourcenverbrauch: Durch datengetriebene Entscheidungen können Sie Ihren Materialeinsatz, Energieverbrauch und Abfall erheblich reduzieren.
  • Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Smart Factories können schneller auf Marktveränderungen reagieren und individualisierte Produkte effizienter herstellen.
  • Bessere Entscheidungsfindung: Durch die kontinuierliche Sammlung und Analyse von Daten werden fundiertere Geschäftsentscheidungen ermöglicht.
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Papierlose Fertigung – kosteneffizient und klimaschonend

Die papierlose Fertigung ist ein zentraler Effekt der Smart Factory. Durch die digitale Vernetzung von Maschinen und IT-Systemen und den Einsatz mobiler Endgeräte lassen sich durchgehend digitale Prozesse etablieren. Manuelle, papierbasierte Prozesse, die langsam und fehleranfällig sind, können vollständig ersetzt werden.
e papierlose Fertigung ist ein zentraler Bestandteil Effekt der Smart Factory. Durch die digitale Vernetzung von Maschinen und IT-Systemen und den Einsatz mobiler Endgeräte lassen sich und steht für eine vollständig digitalisierte, vernetzte Produktionsumgebung, in der physische Dokumente durch digitale Lösungen ersetzt werden.durchgehend digitale Prozesse etablieren. Manuelle, papierbasierte Prozesse, die langsam und fehleranfällig sind, können vollständig ersetzt werden.

Aktuelle Informationen sind jederzeit sofort zur Verfügung, was Prozesse und Entscheidungen beschleunigt. Und nicht zuletzt sinkt der ökologische Fußabdruck der Produktion, da Prozesse effizienter organisiert und in der Folge Ressourcen gespart werden können.

Durch den Einsatz der eben angesprochenen, modernen Technologien wie Industrie 4.0, Industrial IoT (IIoT), Cloud Computing und Big Data wird es möglich, Fertigungsprozesse ohne den Einsatz von Papier zu steuern, zu dokumentieren und zu optimieren. Das führt nicht nur zu einer höheren Effizienz und Flexibilität, sondern auch zu erheblichen Kosteneinsparungen und einer verbesserten Nachhaltigkeit:

Digitale Dokumentation und Echtzeit-Datenzugriff

In einer traditionellen Fertigungsumgebung werden Arbeitsanweisungen, Produktionspläne, Qualitätsprüfungen und Wartungsprotokolle oft in Papierform geführt. Das bringt nicht nur einen hohen Verwaltungsaufwand mit sich, sondern birgt auch das Risiko von Informationsverlusten oder fehlerhaften Einträgen. Eine Smart Factory nutzt stattdessen digitale Systeme zur Dokumentation, wodurch alle relevanten Produktionsdaten in Echtzeit verfügbar sind. Ihre Mitarbeitenden können so über Tablets, Smartphones oder industrielle Displays auf aktuelle Informationen zugreifen, was Entscheidungsprozesse erheblich beschleunigt.

Verbesserte Prozesssteuerung durch digitale Workflows

Ein papierloses Fertigungssystem ermöglicht es Ihnen, Workflows digital zu steuern und zu automatisieren. Anstatt manuell erstellte Arbeitsanweisungen oder Checklisten auszudrucken, erhalten Mitarbeitende ihre Aufgaben direkt über digitale Plattformen. Sensoren und vernetzte Maschinen erfassen dabei automatisch den Produktionsfortschritt und melden Abweichungen oder Optimierungspotenziale. So können Sie etwa Qualitätskontrollen direkt im System dokumentieren und analysieren, wodurch eine kontinuierliche Verbesserung der Prozesse möglich wird.

Integration von IIoT und Cloud-Technologien

Die Implementierung von Industrial IoT und Cloud Computing in einer Smart Factory ist essenziell für die papierlose Fertigung. Sensoren erfassen kontinuierlich Betriebsdaten von Maschinen und Produktionslinien und übermitteln sie in eine zentrale Cloud-Datenbank. Dort können sie analysiert und für verschiedene Anwendungen genutzt werden – von der vorausschauenden Wartung bis zur Optimierung von Lieferketten. Durch den Wegfall physischer Protokolle und Berichte werden Ihre Produktionsprozesse also transparenter, schneller und fehlerresistenter.

Nachhaltigkeit und Kosteneinsparungen

Die papierlose Fertigung trägt maßgeblich zur Nachhaltigkeit Ihres Unternehmens bei. Durch den Verzicht auf physische Dokumente werden nicht nur große Mengen an Papier und Druckertinte eingespart, sondern auch die mit der Lagerung und Archivierung verbundenen Kosten reduziert. Gleichzeitig sinkt der ökologische Fußabdruck Ihrer Produktion, da weniger Ressourcen verbraucht und Prozesse insgesamt effizienter gestaltet werden.

Aktuelle Informationen sind jederzeit sofort zur Verfügung, was Prozesse und Entscheidungen beschleunigt. Und nicht zuletzt sinkt der ökologische Fußabdruck der Produktion, da Prozesse effizienter organisiert und in der Folge Ressourcen gespart werden können.

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Wie können Sie auf die Smart Factory umstellen?

4 Entwicklungsschritte auf dem Weg zur intelligenten Fabrik:

Die Umsetzung einer Smart Factory geschieht nicht von heute auf morgen, sondern in verschiedenen Entwicklungsstufen. Sie durchlaufen typischerweise vier sogenannte „Smart Levels“ im Datenmanagement, die den Fortschritt Ihrer digitalen Transformation widerspiegeln:

  • Verfügbare Daten: In vielen Fabriken existieren zwar Daten, sind aber nicht direkt nutzbar. Die Analyse erfolgt meist manuell und ist zeitaufwendig.
  • Zugängliche Daten: Die Daten werden strukturiert und visualisiert, sodass sie einfacher analysiert werden können. Dashboards helfen, proaktive Entscheidungen zu treffen.
  • Aktive Daten: Machine Learning und KI übernehmen die Analyse der Daten und identifizieren Muster sowie Anomalien, um gezielte Maßnahmen zu empfehlen.
  • Handlungsorientierte Daten: In der höchsten Stufe der Smart Factory werden Probleme nicht nur erkannt, sondern auch automatisch behoben, ohne dass menschliches Eingreifen erforderlich ist.

Fazit: Die Zukunft der industriellen Fertigung ist smart

Die Smart Factory ist keine Zukunftsvision mehr, sondern bereits zunehmend Realität im industriellen Mittelstand. Durch die umfassende Vernetzung von Maschinen und digitalen Systemen sowie den Einsatz innovativer Technologien wie Big Data und künstliche Intelligenz steigern Unternehmen ihre Produktivität, senken ihre Kosten und können bessere, datenbasierte Entscheidungen treffen.

Die Umstellung auf eine Smart Factory gelingt jedoch nicht über Nacht. Sie erfordert eine schrittweise Transformation von Prozessen und Systemen und den Aufbau neuer Kompetenzen in der Belegschaft. Trotzdem ist klar: Wer wettbewerbsfähig bleiben will, muss diesen Wandel aktiv vorantreiben. Denn Unternehmen mit smarten Systemen sind traditionellen Organisationen klar überlegen.

Wenn Sie Fragen zum Konzept der Smart Factory haben oder sich eine Transformationsbegleitung wünschen, kontaktieren Sie uns gerne.

FAQ

Was ist eine Smart Factory?

Eine Smart Factory ist eine hochautomatisierte, digital vernetzte Produktionsstätte, in der Maschinen und Systeme automatisch Daten austauschen und Produktionsprozesse einfach, KI-gestützt optimieren lassen.

Welche Technologien spielen eine wichtige Rolle in der Smart Factory?

Zu den wichtigsten Technologien der Smart Factory gehören das Industrial Internet of Things (IIoT), Sensorik, Cloud Computing und Big Data Analytics. Sie ermöglichen eine intelligente und effiziente Fertigung.

Welche Vorteile bietet eine Smart Factory?

Eine Smart Factory steigert die Prozesseffizienz, reduziert Ausfallzeiten von Maschinen, spart Ressourcen, erhöht die Flexibilität und ermöglicht Unternehmen, fundierte datenbasierte Entscheidungen zu treffen.

Was bedeutet papierlose Fertigung in der Smart Factory?

Papierlose Fertigung bedeutet, dass alle Produktionsprozesse digital gesteuert und dokumentiert werden. Damit werden manuelle Fehler minimiert und Prozessdurchlaufzeiten verkürzt. Und nicht zuletzt, wird die Nachhaltigkeit der Produktion verbessert.

Wer kann mir beim Thema Smart Factory helfen?

Wenn Sie Unterstützung zum Thema Smart Factory benötigen, stehen Ihnen die Experten von Mindlogistik, dem auf dieses Thema spezialisierten Team der mindsquare AG, zur Verfügung. Unsere Berater helfen Ihnen, Ihre Fragen zu beantworten, das passende Tool für Ihr Unternehmen zu finden und es optimal einzusetzen. Vereinbaren Sie gern ein unverbindliches Beratungsgespräch, um Ihre spezifischen Anforderungen zu besprechen.

Tim Lutz

Tim Lutz

Mein Name ist Tim Lutz und ich bin der Bereichsleiter IT für Produktion und Logistik. Ich beschäftige mich schon seit vielen Jahren mit Logistiklösungen im SAP Umfeld.

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