Aaron Rudolf
5. Februar 2024

ESG

Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind präsenter denn je und werden immer relevanter für die Industrie. Bemerkbar macht sich das vor allem durch neue Richtlinien und Kriterien, an welche sich Unternehmen in Zukunft halten müssen oder anhand derer sie bewertet werden. Letzteres trifft auf die ESG-Faktoren zu, um die es in diesem Artikel gehen soll.

Was ist ESG?

Im Bereich Nachhaltigkeit gesellt sich neben LkSG, CSRD und ESRS eine weitere wichtige Abkürzung. Denn ESG steht für “Environmental, Social und Governance” – Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Neben dem Aspekt Nachhaltigkeit fließen also auch Soziales und Ethik in Bezug auf unternehmerischen Handlungen und Auswirkungen mit in das Regelwerk der EU ein. Denn genau das bilden die ESG-Faktoren, ein umfassendes Regelwerk, welches in Zukunft immer mehr zur Bewertung der nachhaltigen und ethischen Praxis von Unternehmen herangezogen werden soll.

Das Ziel ist in erster Linie sicherzustellen, dass Unternehmen nachhaltig handeln und für ihre Entscheidungen zur Rechenschaft gezogen werden können, was besonders für Investoren und Aktionäre von hohem Interesse ist.

Unterschied zur CSRD-Berichterstattung

Bei den ganzen Kriterien, Berichten und Richtlinien kann man mittlerweile vielleicht etwas durcheinanderkommen, daher einmal noch kurz die Abgrenzung: ESG-Ratings sind externe Bewertungen von Unternehmen in Bezug auf ihre ESG-Praktiken, während die CSRD-Berichterstattung eine rechtliche Anforderung für Unternehmen ist, detaillierte Informationen zu ihrer Nachhaltigkeitsleistung zu veröffentlichen. Beide Konzepte tragen jedoch dazu bei, die Transparenz und Rechenschaftspflicht von Unternehmen in Bezug auf ihre Nachhaltigkeitspraktiken zu verbessern.

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Die einzelnen Kriterien

Im Folgenden wollen wir die einzelnen Faktoren und was sie umfassen, noch einmal genauer beleuchten:

Umwelt

Der Umweltaspekt bezieht sich auf die Art und Weise, wie Unternehmen mit der natürlichen Umwelt interagieren. Dazu gehören Fragen der Nachhaltigkeit, Ressourcenverwaltung und Umweltauswirkungen. Unternehmen, die sich auf den Umweltaspekt konzentrieren, bemühen sich beispielsweise um umweltfreundliche Produktionsmethoden, Energieeffizienz, Abfallreduzierung, den Einsatz erneuerbarer Energien und den verantwortungsbewussten Umgang mit natürlichen Ressourcen. Die Berücksichtigung von Umweltfaktoren hilft auch, den ökologischen Fußabdruck eines Unternehmens zu bewerten und sicherzustellen, dass Geschäftspraktiken mit den Anforderungen des Umweltschutzes in Einklang stehen.

Soziales

Soziales schließt vor allem die Auswirkungen eines Unternehmens auf die Gesellschaft, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Unternehmens, ein. Hier stehen Themen wie Arbeitsbedingungen, Mitarbeiterrechte, Vielfalt und Inklusion, Arbeitssicherheit und das soziale Engagement des Unternehmens im Vordergrund. Unternehmen, die den sozialen Aspekt betonen, legen Wert darauf, eine positive Unternehmenskultur zu fördern, faire Arbeitspraktiken zu gewährleisten und in soziale Programme und Gemeinschaftsprojekte zu investieren.

Governance

Governance bezieht sich auf die Art und Weise, wie ein Unternehmen geführt und kontrolliert wird. Dieser Aspekt konzentriert sich auf die Struktur und Effizienz des Unternehmensmanagements. Aspekte wie Transparenz in der Unternehmensführung, ethische Geschäftspraktiken, Unabhängigkeit des Vorstands, Qualität der Rechnungslegung und Kontrollmechanismen sind von Bedeutung. Eine starke Governance stellt sicher, dass ein Unternehmen verantwortungsbewusst und ethisch geführt wird. Das schließt auch die Beziehung zwischen Aktionären und dem Management ein, um sicherzustellen, dass die Interessen aller Stakeholder respektiert werden und es keine unangemessene Konzentration von Macht gibt.

Das Ziel der ESG-Ratings

Jetzt wissen wir also, was ESG alles einschließt, aber was genau soll das Regelwerk nun bewirken? Dazu haben wir die wichtigsten Aspekte einmal zusammengefasst:

  • Transparenz und Informationsbereitstellung: ESG-Ratings sollen transparente Informationen darüber bieten, wie gut ein Unternehmen in den drei relevanten Bereichen abschneidet. Das hilft Investoren, Fondsmanagern und anderen Interessengruppen bei der Einschätzung und Entscheidungsfindung bezüglich eines Unternehmens.
  • Nachhaltige Investitionen fördern: ESG-Ratings tragen dazu bei, das Bewusstsein für nachhaltige Investitionen zu schärfen. Investoren, die ESG-Kriterien berücksichtigen, können so Unternehmen unterstützen, die sich auf Umweltschutz, soziale Verantwortung und gute Governance konzentrieren. Diese Investitionen sollen langfristige Werte schaffen und positive Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Umwelt haben.
  • Unternehmen zu verantwortlichem Handeln anspornen: Durch die öffentliche Bewertung und Vergleichbarkeit der Ratings werden Unternehmen womöglich dazu angeregt, ihre Praktiken zu verbessern. Ein höheres Rating kann für Unternehmen zu einem Wettbewerbsvorteil werden und sie dazu motivieren, ihre Geschäftsmodelle nachhaltiger und ethischer zu gestalten.
  • Risikomanagement verbessern: ESG-Ratings können auch als Instrument für das Risikomanagement dienen. Unternehmen, die in Bezug auf ESG-Faktoren gut abschneiden, können besser gegen potenzielle Umweltauswirkungen, soziale Konflikte und Governance-Probleme gerüstet sein. Das trägt wiederum zur langfristigen Stabilität und Resilienz von Unternehmen bei.

Die Ratings an sich werden von verschiedenen unabhängigen Ratingagenturen erstellt. Die Bewertung erfolgt oft auf einer Skala, beispielsweise von 0 bis 100 oder in Form von Sternen. Ein höherer Punktwert oder mehr Sterne zeigen in der Regel eine bessere ESG-Performance an. Die Ratings werden dann in einem Bericht oder einer Datenbank präsentiert, wodurch eine detaillierte Analyse der Leistung des Unternehmens in den verschiedenen Kategorien geboten wird. Das kann auch Benchmarks und Vergleiche mit anderen Unternehmen oder Branchendurchschnitten enthalten.

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Fazit

Neben dem Interesse der Investoren steht also auch der Grundgedanke einer nachhaltigen Unternehmenspraktik im Vordergrund. Neben dem finanziellen Aspekt, sollen also zunehmend auch soziale und umweltfreundliche Praktiken in die Geschäftsstrategie integriert werden. Das kann letztendlich für mehr Transparenz in der Industrie sorgen und die Entwicklung einer nachhaltigeren und ethischeren Wirtschaft unterstützen.

FAQ

Was ist ESG?

ESG steht für Umwelt (Environmental), Soziales (Social) und Governance. Diese drei Bereiche fassen Kriterien zusammen, die zur Bewertung von Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung von Unternehmen herangezogen werden.

Welche ESG-Kriterien gibt es?

Die ESG-Kriterien entstammen aus den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance. “Umwelt” bezieht sich dabei grob gesagt auf den ökologischen Fußabdruck, “Soziales” vor allem auf Arbeitsbedingungen und Mitarbeiterrechte, und “Governance” im Großen auf die Qualität der Unternehmensführung.

Was bringt ein ESG-Rating?

ESG-Ratings werden von externen Agenturen erstellt, die verschiedene Kriterien analysieren, um eine Gesamtbewertung der Nachhaltigkeitsleistung eines Unternehmens zu erstellen. Diese Informationen sind besonders für Investoren und andere Interessengruppen wichtig.

Was ist der Unterschied zu CSRD?

ESG-Ratings sind externe Bewertungen von Unternehmen in Bezug auf ihre ESG-Praktiken, während die CSRD-Berichterstattung eine rechtliche Anforderung für Unternehmen ist, detaillierte Informationen zu ihrer Nachhaltigkeitsleistung zu veröffentlichen.


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