SAP CCM: Wie Sie mithilfe von Split-Kriterien automatisch mehrere Belege erzeugen
Wenn Sie Boni an mehrere Kunden auszahlen möchten (bspw. an einen Einkaufsverband) und das in Ihrem SAP-System hinterlegen, kann das schnell kompliziert werden, da jeder Kunde einen eigenen Beleg braucht. Um nicht für jeden Kunden einzeln eine Abrechnung durchzuführen, können Sie nun die Split-Kriterien in SAP Condition Contract Management (CCM) nutzen, um automatisch für jeden Kunden den entsprechenden Beleg zu erstellen. Wie Sie dies erfolgreich einstellen können, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Was sind Split-Kriterien?
Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Sie haben eine umsatzabhängige Bonusvereinbarung mit einem Einkaufsverband getroffen, der aus mehreren Kunden besteht. Nun wollen Sie nach Ende der Laufzeit Bonus auszahlen und für jeden Kunden einen Abrechnungsbeleg erstellen. Da Ihr Unternehmen verschiedene Produkte verkauft, soll der Beleg transparent aufschlüsseln, wie viel Bonus mit welchem Produkt erzielt wurde. In dem beschriebenen Beispiel möchten Sie für jeden Kunden einen Beleg erzeugen.
Dies können Sie in SAP CCM mit einem sogenannten Kopf-Split realisieren. In diesem Fall definieren Sie die Kundennummer als Kopf-Split und das System erstellt automatisch zu jeder Kundennummer einen eigenen Beleg. Um jetzt noch auf jedem Beleg die Produkte in einer eigenen Zeile mit dem entsprechenden Bonus aufzuführen, verwenden Sie einen Positions-Split. Stellen Sie dafür die Materialnummer als Positions-Split ein und das System erzeugt bei der Abrechnung für jede Materialnummer eine eigene Zeile auf Ihrem Beleg.
Die Split-Kriterien bestimmen, wie die für die Abrechnung ermittelten Daten in den Beleg aggregiert werden. Die gewünschte Zusammenstellung der Daten wird dabei durch die Kombination der Split-Kriterien eingestellt. Wie in dem Beispiel können die zwei Split-Kriterien – Kopf- und Positions-Split – beliebig kombiniert werden, um auch in anderen Anwendungsfällen die richtige Anzahl an Belegen mit den relevanten Informationen pro Zeile zu erzeugen.
So legen Sie die Split-Kriterien an
Die Split-Kriterien werden in SAP CCM in der Umsatzbasis eingestellt. Der Customizingpfad ist folgendermaßen:
Logistik Allgemein – Global Trade Management – Vergütungsmanagement – Konditionskontraktabrechnung – Umsatztabellen
Hier wählen Sie eine Umsatztabelle aus, welche die Grundlage für Ihre Abrechnung ist. Sie können dabei eine beliebige Umsatztabelle einstellen. Dies hat für Sie den Vorteil, dass Sie auch externe Daten nutzen können, die sie z. B. über eine Excel-Datei hochladen, sollten Sie Ihre Umsatzdaten nicht in Ihrem SAP-System haben.
Wenn Sie eine Umsatztabelle ausgewählt haben, selektieren Sie „Split-Kriterien für Abrechnung“.
Über den Button „Neue Einträge“ können Sie jetzt ein neues Split-Kriterium anlegen.
Definition von Split-Kriterien in SAP CCM
Sie haben vier Spalten, mit denen Sie ein Split-Kriterium definieren können. Diese werden folgend kurz beschrieben.
- Feldname: Hier tragen Sie den Feldinhalt ein, für den ein Split gemacht werden soll (z. B. Kundennummer oder Materialnummer). Das Feld muss in der zuvor gewählten Umsatztabelle vorhanden sein.
- Stufe: Wählen Sie hier aus, ob Sie einen Kopf- oder Positions-Split einstellen möchten.
- Zielfeld für Split: In dieser Spalte definieren Sie, wo im Beleg Ihre zuvor eingetragener Feldinhalt eingetragen werden soll. Welche Felder Ihnen hier zur Auswahl stehen, können Sie in der Struktur KOMZRKE (für einen Kopf-Split) bzw. KOMZRPE (für einen Positions-Split) nachgucken (z. B. über die Transaktion SE11). Damit Sie Ihre Daten im Beleg gut zuordnen können, bietet es sich oft an, ein Zielfeld zu wählen, das ähnlich oder gleich Ihrem eingetragenen Feldnamen ist.
- Feldname Rückstel. WCOCOF (optional): Für Rückstellungen, die aufgrund von Konditionskontrakten gebildet werden, speichert SAP Daten in der Datenbanktabelle WCOCOF. Um auf der Abrechnung den Zusammenhang zur Rückstellung anzuzeigen, kann in dieser Spalte das zugehörige Feld in der Tabelle WCOCOF angegeben werden.
Die Einstellungen der Split-Kriterien für das anfangs beschriebene Beispiel sind im Bild unten dargestellt. Da es in der KOMZRKE kein Zielfeld Kundennummer (KUNNR) gibt, wird alternativ das Feld Rechnungsempfänger (KUNRE) genutzt.
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Mit den Split-Kriterien können Sie mit einer Abrechnung mehrere Belege nach Ihren Vorstellungen erzeugen. Da Sie jetzt nicht mehr für jeden Abrechnungsbeleg eine neue Abrechnung durchführen müssen, sparen Sie sich Zeit und Aufwand. Wenn Sie weiter Fragen zu den Split-Kriterien haben oder wissen möchten, wie SAP CCM Sie bei Ihren Bonusprozessen unterstützen kann, dann melden Sie sich gerne bei uns!