EDI, ALE und IDocs in der SAP Logistik: Grundlagen und Anwendungsgebiete

Die Grundlagen und Anwendungsgebiete von EDI, ALE und IDocs in der SAP Logistik

Im Rahmen der Digitalisierung und Automatisierung von Geschäftsprozessen werden die Beziehungen zwischen den Lieferanten und Kunden sowie die Nutzung von externen Dienstleistern und anderen Verwaltungssystemen immer integrierter, um Synergien zu nutzen sowie die Geschwindigkeit und Sicherheit zwischen verschiedenen Partnern und deren ERP-Systemen zu optimieren.

Die SAP hat dafür verschiedene Verfahren und technologische Standards geschaffen, die weltweit zum Einsatz kommen. Ich möchte Ihnen in diesem Beitrag einmal die Grundlagen von EDI, ALE und IDocs erklären und Ihnen ein paar Anwendungsgebiete aufzeigen.

Portrait_Ingo Baake
Gastbeitrag von Ingo Baake
Experte für Wirtschafts- und Finanzberatung (ibwfb.de)

Grundlagen

Als zentraler Baustein gelten die Intermediate Documents (IDocs), welche inhaltlich Informationen aus den logistischen Geschäftsprozessen in einem einheitlichen Format bereitstellen und entgegennehmen können. Abhängig von der Komplexität der Partner(-systeme), können IDocs beispielsweise direkt, als XML- oder als *.csv-Dateien prozessiert und ausgetauscht werden.

Neben den standardisierten IDocs stehen in der Logistik technische Kommunikationskanäle mit umfangreichen Konfigurationsmöglichkeiten und Programmen zur Verfügung, um aus den logistischen Applikationen heraus diese IDocs zu erzeugen und an in- und externe Partner und Partnersysteme zu versenden. Man spricht in diesem Zusammenhang von EDI (Electronic Data Interface) und ALE (Application Link Enabling).

Anwendungsgebiete

In dem Bereich der Anwendungsgebiete in der Logistik können Sie folgende Gruppen charakterisieren: Hochregallagersysteme, (externe) Lagerverwaltungssysteme, externe Dienstleister und Komplettanbieter sowie Kunden- und Lieferantensysteme.

Hochregallagersysteme

Manuelle, halb- oder vollautomatische Hochregallagersysteme übernehmen in der Regel die Verwaltung von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie von produzierten Materialien und Handelswaren auf der Ebene von physischen Lagerplätzen oder Lagerorten. Dabei findet eine Kommunikation zwischen dem ERP-System und dem Hochregallagersystem als sogenanntes Black-Box- (nur das externe System kennt den jeweils physischen Standort) oder als White-Box Szenario (ERP kennt den Lagerplatz) statt.

Whitepaper: EDI, ALE und IDocs in der SAP Logistik

Whitepaper: EDI, ALE und IDocs in der SAP Logistik

Mit diesem PDF lernen Sie die Grundlagen von EDI, ALE und IDocs kennen und erhalten einen Überblick zu den verschiedenen Anwendungsgebieten.

Abhängig von der Komplexität des jeweiligen physischen Lagers sowie der unternehmensinternen Vorgaben sind ebenfalls Mischszenarien zwischen dem Black-Box- oder dem White-Box-Verfahren möglich. Diese Systeme kommunizieren in der Regel mit der Lagerverwaltung und/oder der Materialwirtschaft auf Basis verschiedener IDoc-Typen.

(Externe) Lagerverwaltungssysteme

Komplette Lagerverwaltungssysteme verwalten nicht nur die Materialien, wie bei den Hochregalsystemen, sondern verfügen über zusätzliche Funktionen, wie z. B. das (Vor-)Verpacken von Materialien für den Transport in die eigene Produktion oder zu den Kunden. Eine weitere Funktion ist der Weitertransport der benötigten Produkte über interne Fördersysteme.

Externe Dienstleister/Komplettanbieter

Lagerverwaltung externer Dienstleistung mittels EDI, ALE und IDocs

Dienstleister und Komplettanbieter stellen neben den vorgenannten Möglichkeiten der Lagerverwaltung weitere Dienstleistungen, wie das eigenverantwortliche Endverpacken der Materialien und deren physischen Transport, zur Verfügung. Außerdem stellen Sie Dokumente und Versandetiketten bereit oder holen behördliche Genehmigungen ein, insbesondere bei Auslandsversand.

Kunden- und Lieferantensysteme

Zur Erzielung einer größtmöglichen Integration und zum Aufbau oder der weiteren Optimierung der Digitalisierung kann die gesamte Geschäftsbeziehung zwischen zwei Partnern elektronisch abgewickelt werden. Somit ist eine integrative Harmonisierung von Geschäftsprozessen möglich, beispielsweise von Anfragen über Angebote, Bestellungen und Kundenaufträgen, Aus- und Anlieferungen oder auch Warenaus- und -eingängen. Sollte in Ihrem Unternehmen in der Logistik auch die kreditorische und/oder debitorische Rechnungserfassung angesiedelt sein, so stehen auch hier bereits standardisierte IDocs und Werkzeuge zur Implementierung zur Verfügung.

All diese beschriebenen Szenarien und Anwendungsgebiete werden in effektiver und flexibler Weise durch die Konfigurationsmöglichkeiten mittels IDocs sowie EDI und ALE in komfortabler Art unterstützt.

Noch Fragen?

Haben Sie noch Fragen oder brauchen Sie noch weitere Informationen zu dem Thema? Dann melden Sie sich bei uns (info@mind-logistik.de) und wir helfen Ihnen gerne weiter.

Tim Lutz

Tim Lutz

Mein Name ist Tim Lutz und ich bin der Bereichsleiter IT für Produktion und Logistik. Ich beschäftige mich schon seit vielen Jahren mit Logistiklösungen im SAP Umfeld.

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2 Kommentare zu "EDI, ALE und IDocs in der SAP Logistik: Grundlagen und Anwendungsgebiete"

Hallo Herr Lutz,

warum verwendet SAP ALE anstelle von Datenbankreplikation oder verteilten Datenbank-Servern?

Liebe Grüße

Dominik Wolf

Antworten

Hallo Herr Wolf,

ALE ist eine Technologie in SAP-Systemen, welche zum Austausch von Nachrichten zwischen Anwendungssystemen verwendet wird. Sie ist dabei ein fester Bestandteil der SAP-Integrationstechnologie und dient als Schnittstelle sowohl zwischen SAP-Systemen untereinander als auch zwischen SAP-Systemen und Fremdsystemen.
Weitere Infos finden Sie auch hier: https://erlebe-software.de/abap-und-co/ale-application-link-enabling/

Welchen Vorteil sehen Sie in einer Datenbankreplikation gegenüber ALE?

Viele Grüße
Tim Lutz

Antworten

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