Tim Lutz
20. April 2023

Assortment Planning

Assortment Planning, bzw. die Sortimentsplanung, ist ein entscheidender Prozess im Einzelhandel, bei dem die Produkte ausgewählt werden, die in einem Geschäft angeboten werden sollen. Dieser Prozess umfasst die genaue Analyse verschiedener Aspekte und hat das Ziel, eine ausgewogene Produktauswahl zu schaffen, die den Kundenbedürfnissen entspricht. Es wird zudem das Markenimage und die Positionierung des Unternehmens gestärkt und gleichzeitig die Rentabilität des Unternehmens sichergestellt. 

Was ist Assortment Planning?

Assortment Planning ist ein Prozess, bei dem der Einzelhändler eine optimale Produktauswahl für das Geschäft trifft. Um eine ausgewogene Produktauswahl zu treffen, basiert er auf der Analyse von Faktoren wie:

  • Verkaufsdaten,
  • Marktbedingungen,
  • Suchanfragen und
  • Kundenpräferenzen

Das Ziel ist es, den Umsatz und die Rentabilität des Unternehmens zu maximieren, während gleichzeitig die Bedürfnisse der Kunden erfüllt werden.

Besonders Einzelhändler können von diesem Konzept profitieren, da sie in der Regel eine große Produktpalette anbieten und die Nachfrage der Kunden je nach Jahreszeit, Trends und regionalen Besonderheiten schwanken kann. Aber auch Hersteller, Großhändler und Online-Shops können Assortment Planning einsetzen, um ihre Produktpalette auf die Bedürfnisse der Kunden abzustimmen und ihre Umsätze zu steigern.

Zudem helfen Analysen von Verkaufsdaten und Kundenfeedback, die Bestände besser zu verwalten und dadurch das Risiko von Überbeständen und unrentablen Produkten zu minimieren.

Generell gilt, dass Kunden stets hohe Erwartungen haben und sich, übertrieben ausgedrückt, eine schier unendliche Bandbreite an Produkten wünschen. Diese Produkte sollen dann am besten immer verfügbar sein und möglichst schnell geliefert werden.

Um nun die Kundenzufriedenheit und -bindung langfristig aufrechtzuerhalten, muss das Produktsortiment dementsprechend zu jeder Zeit überzeugend und durchgeplant sein.

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Wie funktioniert Assortment Planning?

Es ist wichtig zu wissen, dass das Assortment Planning ein kontinuierlicher Prozess ist, der regelmäßig geprüft und angepasst werden muss. Im Folgenden stellen wir Ihnen dazu einmal den groben Ablauf vor:

Schritt 1: Datenanalyse

Der erste Schritt im Assortment Planning ist die Analyse von Verkaufsdaten und Kundenpräferenzen. Hierbei werden historische Verkaufsdaten, Verkaufstrends und Kundenfeedback verwendet, um eine genaue Vorstellung von der Produktleistung und den Bedürfnissen der Kunden zu erhalten.

Schritt 2: Zielsetzung

Nach der Analyse der Daten müssen Sie klare Ziele festlegen, die den Umfang und die Art des Sortiments bestimmen. Dazu gehören beispielsweise, wie angesprochen, die Erhöhung des Umsatzes, die Erhöhung der Rentabilität oder die Verbesserung der Kundenzufriedenheit.

Schritt 3: Segmentierung

Im nächsten Schritt werden die Kunden in Segmente unterteilt, um ihre Bedürfnisse und Vorlieben besser zu verstehen. Dazu können beispielsweise demografische, geografische oder psychografische Merkmale verwendet werden.

Schritt 4: Produktauswahl

Basierend auf den Zielen und der Segmentierung wählen Sie die Produkte aus, die in das Sortiment aufgenommen werden sollen. Dabei müssen die Produktkategorie, das Preisniveau, die Marke und andere Faktoren berücksichtigt werden.

Schritt 5: Platzierung

Daraufhin bestimmen Sie die Platzierung im Geschäft. Hierbei müssen Sie beachten, welche Produkte zusammen angeboten werden sollen und wie sie am besten präsentiert werden können, um die Sichtbarkeit und den Umsatz zu maximieren.

Schritt 6: Überwachung und Anpassung

Nach der Einführung des Sortiments sollten Sie die Verkaufsdaten und Kundenfeedback kontinuierlich überwachen, um sicherzustellen, dass das Sortiment den Erwartungen entspricht. Hierbei können kleine Änderungen erforderlich sein, um das Sortiment anzupassen und die gesetzten Ziele zu erreichen.

Vertriebsprozesse sind meist sehr komplex und es ist eine Herausforderung, den gesamten Prozess in einem System abzubilden. In diesem Webinar erfahren Sie anhand von Best Practices, wie Sie typische Vertriebsherausforderungen mit dem Modul SAP SD meistern können.

Was sind die Vorteile von Assortment Planning?

Wie bereits angeklungen, kann das Assortment Plannung besonders für Einzel- und Großhändler sehr nützlich sein. Die konkreten Vorteile haben wir nun noch einmal zusammengefasst:

  • Maximierung des Umsatzes: Eine gut geplante Produktauswahl, welche an die Bedürfnisse der Kunden angepasst ist, wird sich in jedem Fall positiv auf den Umsatz auswirken.
  • Verbesserung der Rentabilität: Dadurch, dass man ständig das eigene Sortiment optimiert und dabei z. B. unbeliebte Produkte aussortiert, wird langfristig die Rentabilität gesteigert. Denn wenn das Angebot gezielt auf die Kundenbedürfnisse angepasst ist, lassen sich die Bestände wesentlich besser verwalten und somit Kosten senken.
  • Bessere Kundenbindung und stärkeres Markenimage: Indem man ein Sortiment anbietet, das den Bedürfnissen der Kunden entspricht, wird die Kundenzufriedenheit erhöht und die Kundenbindung verbessert. Dadurch entstehen auf lange Sicht Vertrauen und Loyalität der Kunden gegenüber der eigenen Marke.
  • Reduzierung von Bestandsrisiken: Durch die Optimierung des Sortiments wird das Risiko von Überbeständen und unrentablen Produkten stark reduziert. Somit wird ein stets „sinnvoller” Bestand hinsichtlich Menge und Art der Produkte gewährleistet.

Assortment Planning in SAP

SAP stellt für die Sortimentsplanung das Modul APR (Assortment Planning for Retail) zur Verfügung, welches ein Add-On für SAP CAR (Customer Activity Repository) ist. Es handelt sich um ein Modul in SAP Retail, das Einzelhändlern bei der Planung ihres Sortiments hilft. Dazu bietet APR verschiedene Funktionen, wie beispielsweise die Möglichkeit zur Analyse von Verkaufsdaten und Kundenfeedback.

Als Einzelhändler können Sie somit Ihre Sortimente für verschiedene Warengruppen und Verkaufslokationen weit im Voraus (z. B. für eine anstehende Saison) planen und optimieren, indem Sie die Bestandsoptimierung und Nachfragevorhersagen nutzen. Es liefert zudem eine Reihe von Tools zur Überwachung und Verwaltung von Sortimentsänderungen, sowie zur regelmäßigen Bewertung des Erfolgs der genutzten Assortment-Strategien.

Fazit

Assortment Planning ist ein komplexer Prozess, der eine gründliche Analyse verschiedener Faktoren, wie z. B. der Kundenbedürfnisse und Marktbedingungen, erfordert. Eine erfolgreiche Implementierung kann jedoch langfristig zu einer Steigerung des Umsatzes, der Rentabilität, Bestandsoptimierung und der Kundenzufriedenheit führen.

Für SAP-Nutzer können Tools wie SAP APR bei diesen Prozessen eine große Hilfe sein, besonders um die genannten Analysen zuverlässig durchzuführen und das Sortiment auf lange Sicht zu überwachen, speziell im Hinblick auf die Erfolgskontrolle.

Tim Lutz Ansprechpartner

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Sie haben Fragen zum Thema Sortimentsplanung? In einem unverbindlichen Gespräch reden wir über Ihre Herausforderungen und zeigen Ihnen mögliche nächste Schritte auf.

FAQ

Was ist Assortment Planning?

Assortment Planning ist ein Prozess, bei dem der Einzelhändler eine optimale Produktauswahl auf Basis der Analyse von Faktoren wie Verkaufsdaten, Marktbedingungen, Suchanfragen und Kundenpräferenzen trifft. So soll am Ende eine ausgewogene Produktauswahl erreicht werden.

Für wen eignet sich Assortment Planning?

Vom Assortment Planning profitieren besonders Einzelhändler und Betreiber von Online-Shops, welche sich mithilfe der optimierten Produktauswahl auf kommende Saisons vorbereiten und ihr Sortiment auf die Bedürfnisse der Kunden anpassen können.

Welche Vorteile hat Assortment Planning?

Wird Assortment Planning sorgfältig umgesetzt, können langfristig einige Erfolge erzielt werden. Solche sind beispielsweise die Maximierung des Umsatzes, die Verbesserung der Rentabilität, optimierte Bestände und die Stärkung der Marke und Kundenbindung.

Tim Lutz

Tim Lutz

Mein Name ist Tim Lutz und ich bin der Bereichsleiter IT für Produktion und Logistik. Ich beschäftige mich schon seit vielen Jahren mit Logistiklösungen im SAP Umfeld.

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