Tim Lutz
22. Dezember 2023

Smart Warehouse

Innerhalb der Produktions- und Lieferkette eines Unternehmens bildet das Lager das Herzstück der logistischen Prozesse. Durch das Zusammentreffen verschiedener Teilbereiche an diesem zentralen Knotenpunkt unterliegt das Lager vielen Einflussfaktoren, die jeder Betrieb managen muss. Was Smart Warehouses sind und wie Unternehmen hiermit Lagerprozesse effizient abbilden, steuern, prognostizieren und automatisieren können, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Was sind Smart Warehouses?

Smart Warehouses sind ähnlich wie Smart Factories der nächste Schritt in der Entwicklung hin zum automatisierten Betrieb. Der Nährboden für diese Entwicklung sind neue Technologien der Industrie 4.0, wie das Internet der Dinge, digitale Zwillinge, Predicitve Analytics, automatisierte Lagerhardware oder Sensoren, die sämtliche Lageraktivitäten aufzeichnen.

Diese Faktoren kommen im Smart Warehouse zusammen und verschmelzen zu einem System, das auf einer umfangreichen Datenbasis arbeitet. Die Datenmenge ergibt sich in erster Linie aus den zahlreichen Prozessen innerhalb und außerhalb des Unternehmens, die mit dem Lager in Verbindung stehen. Dazu gehören unter anderem das Kaufverhalten der Kunden, Lieferzeiten, Materialdisposition, Materialpositionierung etc.

Ein effizientes Smart Warehouse führt diese Daten kontinuierlich zusammen, um ein genaues Bild der aktuellen und potenziellen zukünftigen Lagerprozesse zu erhalten. Als nächstes passt das Unternehmen die Lageraktivitäten an diese Dynamik an. In einem weiteren Schritt werden diese Prozesse durch geeignete Hardware automatisiert.

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Die Komponenten des Smart Warehouse im Überblick

Roboter

Im Smart Warehouse arbeiten Menschen und Roboter bzw. automatisierte Anlagen zusammen. Der Einsatz von Robotern kann dabei sehr vielfältig sein. Hauptsächlich übernehmen sie redundante Arbeitsschritte, die für menschliche Mitarbeiter zeitaufwändig sind. Dazu zählen bspw. die Kommissionierung, der Transport von Materialien im Lager oder das Einlagern von Materialien in Hochregale.

Roboter fallen in der Regel in einen bestimmten Aufgabenbereich und arbeiten auf der Grundlage automatisch erteilter Befehle. Solche Befehle können sie jedoch nur unter Berücksichtigung verschiedener Bedingungen erstellen und ausführen. Diese reichen z. B. von der Identifikation des zu transportierenden Materials über die Angabe des entsprechenden Lagerortes bis hin zu freien Transportwegen.

Sensoren

Bei der Identifikation der Arbeitsbedingungen für automatisierte Hardware kommt das Zusammenspiel verschiedener Sensoren zu Tragen. Diese erfassen zunächst sämtliche Lageraktivitäten und liefern die gesammelten Informationen z. B. an Roboter im Lager. Die gesendeten Inhalte dienen im nächsten Schritt als Impulse, die die Ausführung eines Befehls einleiten. Darüber hinaus tragen die gesammelten Informationen zu einer umfassenden Datenbasis bei, die auf Softwareebene weiterverarbeitet wird.

Industrial Internet of Things (IIoT)

Sämtliche Hardwarekomponenten des Smart Warehouse sind über das Industrial Internet of Things miteinander verbunden. Dabei erfolgt der Datenaustausch über einen Chip, der sowohl in Robotern, Sensoren, als auch in verschiedenen Anlagen integriert ist. Im Zuge dessen findet eine Kommunikation zwischen den einzelnen Komponenten statt. Auf diese Weise können sie ihre Arbeitsschritte automatisiert ausführen und selbstständig anpassen.

Digital Twin

Die Datenerfassung über Sensoren dient neben der Kommunikation über das Industrial Internet of Things auch der digitalen Abbildung des Lagers im Rahmen eines Digital Twins. So können Mitarbeiter zum einen den aktuellen Zustand des Lagers einsehen. Zum anderen tragen bereits gesammelte Daten dazu bei, Predictive Analytics durchzuführen.

Sollte in der Vergangenheit bspw. eine Anlage ausgefallen sein, können Mitarbeiter nicht nur die einzelne Komponente näher betrachten, sondern den Kontext zum vergangenen Systemausfall identifizieren. Wenn aktuell ähnliche Vorgänge wie im Kontext des Vorfalls auftreten, ist ein Ausfall der betreffenden Komponente in Zukunft umso wahrscheinlicher. So können Ihre Mitarbeiter an dieser Stelle vorbeugende Instandhaltungsmaßnahmen einleiten.

Die Funktion des Digital Twin geht über diese Prozesse hinaus. Da viele Prozesse mit dem Lager verbunden sind, haben Unternehmen die Möglichkeit weitere Einflussfaktoren oder Daten, wie das Kaufverhalten der Kunden, Liefertermine oder Arbeitspläne in den Digital Twin zu übernehmen. Mit diesen Daten können Unternehmen zukünftige Abläufe im Lager genau simulieren, dabei Herausforderungen identifizieren und sich entsprechend darauf vorbereiten.

Zusammenfassung: So kann ein Smart Warehouse aussehen

Ein Smart Warehouse ist ein System verschiedener Komponenten, dem u. a. Sensoren zuzuordnen sind. Diese nehmen sämtliche Daten des Lagers auf und senden die gesammelten Informationen über das IIoT an Roboter oder Anlagen. Die empfangenen Daten geben den Maschinen den entscheidenden Impuls dafür einen erteilten Befehl im Rahmen ihrer Kernaufgabe durchzuführen. Darüber hinaus geben die Daten den Maschinen eine Orientierung, um die Aufgaben möglichst fehlerfrei auszuführen.

Außerdem werden die erfassten Daten einem Datensatz hinzugefügt, mit dem das System einen digitalen Zwilling erstellt bzw. aktualisiert. Durch die Integration weiterer Daten aus anderen Bereichen, die mit den Lageraktivitäten in Zusammenhang stehen, erstellt das System ein vollständiges digitales Abbild. Auf diese Weise können Unternehmen zukünftige Lagerprozesse präzise vorhersagen und ihr Smart Warehouse an diese Dynamik anpassen.

SAP Extended Warehouse Management (EWM)

SAP EWM ist der Nachfolger von SAP Warehouse Management (WM) und ermöglicht den Aufbau einer effizienten Lagerverwaltung. Neben dem Warenein- und -ausgang umfasst die Software die Verteilung und Verwaltung sämtlicher Waren im Lager. Dabei können Sie auch einzelne Produkte kontinuierlich überwachen.

Darüber hinaus liefert SAP EWM Entwicklungspotenziale für die Automatisierung und Steuerung Ihrer Lagerprozesse. Aus diesem Grund ist diese Lösung im Hinblick auf die Einrichtung eines Smart Warehouse besonders interessant. Stand jetzt können Sie mithilfe der Software den gesamten Ablauf vom Wareneingang bis zur Lagerung automatisieren.

Vorteile des Smart Warehouse

Die Einrichtung eines Smart Warehouse bietet eine Reihe an Vorteilen. Mithilfe der Erstellung eines digitalen Zwillings können Sie aufgrund der umfangreichen Datenlage sämtliche Vorgänge in Zukunft genaustens prognostizieren. Das eröffnet Ihnen zahlreiche Möglichkeiten, Ihre Prozesse kontinuierlich zu optimieren und Herausforderungen frühzeitig zu lösen.

Außerdem richten Sie durch die Integration von Robotern automatisierte Abläufe ein, die Sie ebenfalls anpassen können. So maximieren Sie Ihre Effizienz, reduzieren die Fehlerquote, entlasten Ihre Mitarbeiter und erzielen eine enorme Zeitersparnis. Auf diese Weise können Sie Ihre Produkte Ihren Kunden schneller zur Verfügung stellen und die Kundenzufriedenheit erhöhen.

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Fazit

Smart Warehouses sind eine neue Art von Lagern, die Technologien wie Roboter, Digital Twins oder das Industrial Internet of Things nutzen. Daraus resultieren sämtliche Potenziale, um Ihre Lagerprozesse effizient zu gestalten und zu automatisieren. Smart Warehouses bieten darüber hinaus zahlreiche Vorteile. Dazu gehören präzise Prognosen, Prozessoptimierungen, Fehlerreduzierung und eine hohe Kundenzufriedenheit durch eine schnelle Produktverfügbarkeit. Insgesamt sind Smart Warehouses der nächste Schritt, um Ihre Lagerprozesse im Rahmen von Industrie 4.0 auf die nächste Stufe zu heben.

Wenn Sie Fragen zum Thema Smart Warehouse haben, dann kommen Sie gerne auf uns zu.

FAQ

Was versteht man unter Smart Warehouse?

Ein Smart Warehouse ist eine innovative Form eines Lagers, das auf Technologien der Industrie 4.0 basiert. Es ermöglicht die effiziente Abbildung, Steuerung, Prognose und Automatisierung von Lagerprozessen.

Welche Vorteile bieten Smart Warehouses?

Smart Warehouses bieten präzise Prognosen, kontinuierliche Prozessoptimierung, Fehlerreduktion, Entlastung der Mitarbeiter und Zeitersparnis. Dies führt zu schnellerer Produktverfügbarkeit und erhöhter Kundenzufriedenheit.

Welche Komponenten sind in einem Smart Warehouse enthalten?

Ein Smart Warehouse umfasst verschiedene Komponenten. Darunter fallen Roboter, Sensoren, das Industrial Internet of Things (IIoT) oder Digital Twins. Diese arbeiten zusammen, um Daten zu sammeln, Lageraktivitäten zu steuern und zukünftige Abläufe zu prognostizieren.

Tim Lutz

Tim Lutz

Mein Name ist Tim Lutz und ich bin der Bereichsleiter IT für Produktion und Logistik. Ich beschäftige mich schon seit vielen Jahren mit Logistiklösungen im SAP Umfeld.

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